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Umdenken fürs neue Jahr! (Kommentar)

Mit dem alten Jahr ist ein Mythos verschwunden, der so selbstverständlich schien, dass ihn zum Schluss niemand mehr so richtig wahrgenommen hat: Die Apotheke als wirtschaftlich gesundes Unternehmen, das mit eigener Kraft Arbeitsplätze schafft und trotz oder gerade wegen ihres gemeinwohlorientierten Auftrages ansehnliche Gewinne erwirtschaftet und Steuern zahlen kann.

Mit dem neuen Jahr werden sich die Standespolitiker auf eine neue, ungewohnte Aufgabe einstellen müssen. Es wird weniger um die Abwehr verheerender Gesetze oder um die kreative Gestaltung der Zukunft gehen. Wichtiger wird die soziale Absicherung des Strukturwandels für die Apotheker selbst. Denn für die Kolleginnen und Kollegen, die in gutem Glauben an eine wachstumsorientierte Politik investiert und sich verschuldet haben, geht es um die Existenz. Viele Standespolitiker haben sich bisher als Gesundheitspolitiker mit Gemeinwohlinteresse verstanden. Nun müssen sie tatsächlich die Rolle einnehmen, die ihnen die Politik schon längst zugedacht hat: als knallharte Funktionäre, die nur ihre Klientel versorgen wollen. Und in dieser Rolle gibt es viel zu tun: Ohne Hilfe von außen werden viele Apotheken schließen müssen. Die Wähler haben es offenbar so gewollt, auch wenn sie es heute kaum eingestehen. Mit der Initiative "Pro Apotheke" wurde rechtzeitig gewarnt!

Doch andererseits schmückt sich die Regierung so gerne mit sozialer Verantwortung. Daran sollten wir sie erinnern, damit der Strukturwandel nicht zum persönlichen Ruin wird. Die Chancen dafür stehen gar nicht schlecht. Vielleicht lassen sich mit Subventionen sogar Generationen überdauern. Die Apotheken wären in ausgezeichneter Gesellschaft: Ohne gewaltige Subventionen wäre deutsche Kohle nicht marktfähig, aber sie wird auch Jahrzehnte nach Beginn des Strukturwandels in der Energieversorgung noch immer abgebaut. Wirklich aus Angst vor Krieg oder Ölboykott? Oder vor den Gewerkschaften? – Windräder verschandeln die Landschaft und produzieren teuren, aber "guten", "grünen" Strom. – Das sind alles nur "Peanuts" gegen die Landwirtschaft, die im EU-Kerngebiet kaum etwas zu Weltmarktpreisen produzieren könnte, wenn da nicht die Subventionen wären. Über 40% des gesamten EU-Haushaltes fließen in die Landwirtschaft. Dafür gibt es Massentierhaltung und Butterberge, damit das Wahlvolk auch in Zukunft billige Würstchen grillen und sich dabei über Hormonskandale ereifern kann.

Und die Apotheken? Die leisten einen personalintensiven Dienst am Menschen und helfen den Kranken und dem Arbeitsmarkt. Dafür soll kein Geld übrig sein? Darum wünsche ich mir von unseren Standespolitikern: Denken Sie um fürs neue Jahr! Vergessen Sie Ulla, versuchen Sie Ihr Glück beim Wirtschaftsministerium! Wenn das nicht hilft, dann vielleicht in Brüssel?! Subventionen sind zwar wirtschaftlicher Unsinn, aber trotzdem ein tolles Geschäft. Riesige Wirtschaftsbereiche leben davon – und das schon lange und gut.

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