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Chromosom 14: Fundort von rund 60 Krankheitsgenen

Ein internationales Forscherteam hat den Bauplan des menschlichen Chromosoms 14 entziffert. Das berichtete nun die Fachzeitschrift "Nature". Das Chromosom 14 ist das vierte menschliche Chromosom, das genetisch dekodiert wurde und mit 87 410 661 DNA-Paaren auch die bisher längste zusammenhängende Gensequenz.

Bisher wurden im Zuge der genetischen Untersuchungen des Menschen bereits die Chromosomen 20, 21 und 22 dekodiert. Wissenschaftler des Institute for Systems Biology in Seattle und des französischen Genoscope-Zentrums haben nun auch die Gensequenz am Chromosom 14 entziffert. Unter den entschlüsselten Genen befindet sich z. B. ein Gen, das mit der Entstehung von Alzheimer in Verbindung gebracht wird. Das Chromosom 14 enthält außerdem zwei Gene, die für das reibungslose Arbeiten des menschlichen Immunsystems verantwortlich sind.

Insgesamt konnten die Wissenschaftler, die seit fünf Jahren an dem Projekt arbeiten, rund 60 Krankheitsgene auf dem Chromosom 14 ausmachen. Dazu zählt etwa das Usher Syndrom, eine erblich bedingte Kombination von Netzhautdegeneration und Innenohrschwerhörigkeit, benannt nach dem englischen Augenarzt Charles H. Usher, der 1914 die rezessive Vererbung des Syndroms beschrieb. Auch die seltene aber tödlich verlaufende Niemann-Pick Erkrankung, die auf einen Mangel der Aktivität eines Enzyms beruht, liegt auf dem Chromosom 14. pte/ral

Quelle: http://news.bbc.co.uk; Meldung vom 1.1.2003

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