Pharmaindustrie: Belastungen durch Zwangsrabatte

Bonn (im). Nicht nur Apotheken, sondern auch die pharmazeutische Industrie wird durch die höheren Zwangsrabatte durch das Beitragssatzsicherungsgesetz mehr als von der Regierung prognostiziert belastet. Darauf hat der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) am 29. Oktober in Berlin aufmerksam gemacht.

In den ersten acht Monaten dieses Jahres summierten sich die Rabatte von Apotheken, Großhandel und Industrie bereits auf 1,1 Milliarden Euro (siehe DAZ Nr. 44 vom 30. 10.), so Berechnungen des Instituts für medizinische Statistik. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr würde sich ein Rabattvolumen von 1,7 Milliarden Euro ergeben. Dies würde um 20 Prozent über der von der Regierung angestrebten Zahl liegen. "Die Pharmaunternehmen werden regelrecht ausgenommen", kritisierte Henning Fahrenkamp, BPI-Hauptgeschäftsführer, in Berlin. Er prognostizierte negative Folgen für die Industrie, wenn in 2004 der Herstellerrabatt auf 16 Prozent weiter erhöht werde. Nach Fahrenkamps Vermutung soll die Branche systematisch kaputt gemacht oder aus dem Land vertrieben werden. Deutschland als einstige Apotheke der Welt sei nur noch ein Schatten seiner selbst. Die Verantwortung dafür trage die Politik, so der BPI-Hauptgeschäftsführer.

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