Stellungnahme: Zum Kommentar "ABDA - wegda?"

Zum Kommentar "ABDA - wegda?" in der Apotheker Zeitung Nr. 36 erreichte uns die nachfolgende Stellungnahme, die wir im Wortlaut abdrucken:

"Stellungnahme zu Leitartikel 'ABDA - wegda?' von Peter Ditzel in der aktuellen Montagsausgabe der Deutschen Apotheker Zeitung vom 1. September 2003:

Wer Verantwortung in der Führung von Verbänden trägt, muss mit Kritik rechnen und Kritik auch ertragen. Deshalb ist es für die aus demokratischen Wahlen hervorgegangene und durch das Vertrauen der Kolleginnen und Kollegen ins Amt berufene Spitze der ABDA nicht die Regel, sondern die Ausnahme, wenn sie geschlossen zu einem Zeitungsbeitrag Stellung nimmt.

In dem Kommentar 'ABDA - wegda?' von Peter Ditzel in der aktuellen Montagsausgabe der Deutschen Apotheker Zeitung vom 1. September 2003 geht es aber nicht mehr um Kritik, sondern nur noch um Polemik und Stimmungsmache.

Wir wissen um die Unruhe, um die Sorgen und auch um manche Zukunftsängste, die in der Apothekerschaft angesichts der in der Gesundheitspolitik getroffenen und in der abschließenden parlamentarischen Behandlung befindlichen Maßnahmen umgehen. Wir wissen aber auch, dass in dieser für alle Apotheker kritischen Situation Solidarität und Geschlossenheit unbedingt notwendig sind, um aus schlechter Politik das Beste zu machen. Die ABDA ist kein, wie Herr Ditzel verächtlich schreibt, 'Konstrukt', sondern die breitfundierte und demokratisch abgesicherte Vertretung der deutschen Apothekerschaft, hervorgegangen aus dem freiwilligen Zusammenschluss der Kammern und Verbände, deren Vertreter den Gesamtvorstand der ABDA bilden. In der gegenwärtigen schwierigen Zeit könnten wir all jenen, denen unser bewährtes und an den Interessen unserer Patienten und Kunden ausgerichtetes Apothekensystem nicht passt, keinen größeren Gefallen tun, als - und in diese Richtung geht der von uns mit Nachdruck zurückgewiesene Artikel - in sinnlosen internen Streit zu verfallen, Zersplitterung an die Stelle von Geschlossenheit zu setzen und durch die Auflösung in "special interest groups" die absolute standespolitische Ohnmacht herbeizuführen.

Um zum aktuellen Geschehen zu kommen und zum Frontalangriff von Herrn Ditzel auf die ABDA: Bereits weit im Vorfeld der Diskussion um das Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz und erst recht nach Bekanntwerden des in der Nacht vom 20. zum 21. Juli 2003 gefundenen Parteienkompromisses zur so genannten Reform des Gesundheitswesens haben die Verantwortlichen der ABDA, ob ehren- oder hauptamtlich tätig, Schulter an Schulter mit den Kammern und Verbänden keine Möglichkeit ausgelassen, die Interessen der Apothekerschaft und damit unserer Patienten und Kunden mit aller Kraft nach außen und nach innen zu vertreten. In einem Einsatz wie nie zuvor in der Geschichte der ABDA haben wir mündlich wie schriftlich unzählige Aktivitäten in den politischen Raum hinein entwickelt. Angesichts der politischen Gesamtlage konnten wir vieles von dem, was nach unserer Überzeugung falsch ist, auch unter Verwendung der vielen Anregungen und Vorschläge aus unserer engagierten und solidarischen Kollegenschaft, nicht verhindern. Dennoch, und dies ist unbestritten so: Durch den Einsatz der ABDA konnten Entscheidungen und Formulierungen verhindert oder durchgesetzt werden, die für die Zukunft unseres bewährten Apothekenwesens von großer Wichtigkeit sind. Herrn Ditzels Versuch, der ABDA auch diese Fakten abzusprechen, ist geradezu ehrabschneiderisch. Für unseren Einsatz haben wir zwei gewiss unverdächtige Kronzeugen: Sowohl die Gesundheitsministerin als auch der Bundeskanzler beklagten öffentlich die Hartnäckigkeit, mit der die Apothekerschaft ihre Interessen vertreten habe.

Der bevorstehende Deutsche Apothekertag 2003 in Köln soll zum einen eine Bestandsaufnahme in schwieriger Zeit und ein Forum offener Diskussion werden. Er soll darüber hinaus ein Signal dafür setzen, dass die Apothekerinnen und Apotheker offensiv die Herausforderungen der Zukunft angehen. Er soll aber auch unter Beweis stellen, dass unser Berufsstand geschlossen seine Belange vertritt, weil nur Einigkeit stark macht. Deshalb ist es bedauerlich, dass der Artikel von Herrn Ditzel genau in die andere Richtung zielt.

Übrigens, um auch auf diese Unterstellungen noch einzugehen: Die Mikrofonanlage im Sitzungssaal des Apothekerhauses in Berlin funktioniert, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit ihren Arbeitsplätzen zufrieden und im Hotel Hubertushöhe in Brandenburg fand deshalb eine Klausurtagung statt, weil uns dort wesentlich günstigere Übernachtungspreise angeboten wurden als in Berlin.

Hans-Günter Friese Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Johannes M. Metzger Präsident der Bundesapothekerkammer

Hermann S. Keller Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes e. V."

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.