Deutscher Behindertenrat: Gesundheitsreform sozial unausgegoren

Berlin (ks). Der Deutsche Behindertenrat (DBR), der als Dachorganisation unterschiedlicher Verbände und Selbsthilfegruppen Behinderter und chronisch Kranker etwa 2,4 Mio. Menschen vertritt, hat für das Gesundheitsreform-Konzept der Regierung wenig übrig. Es sei sozial unausgewogen und sehe keine sachgerechte Patientenbeteiligung vor, bemängelte der DBR-Vorsitzende Stefan Heinik am 15. Juli in Berlin.

Zentrum für Qualität in der Medizin wird befürwortet

Der DBR wendet sich zudem entschieden gegen einseitige und vorrangige Kostenverlagerungen auf die Patientinnen und Patienten. Der einheitliche Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die paritätische Beitragsentrichtung dürften nicht zur Disposition stehen. Zudem seien die in der GKV geltenden Prinzipien der Solidarität und der Sachleistung zu stärken und auszubauen, forderte Heinik. Im Mittelpunkt aller Reformen müssen dem DBR zufolge kranke, chronisch kranke und behinderte Menschen stehen.

Einige Reformvorhaben der Bundesgesundheitsministerin - die mit den Konsensverhandlungen mit der Opposition allerdings wieder auf der Kippe stehen könnten - befürwortet der DBR. So etwa das Zentrum für Qualität in der Medizin, eine Erhöhung der Transparenz, eine wirtschaftlichere Arzneimittelversorgung und den Ausbau der integrierten Versorgung. Die Mehrbelastungen für die Patienten durch das rot-grüne Reformkonzept überwiegen diese positiven Elemente jedoch, kritisierte Heinik.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.