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Kokain beschleunigt den Ausbruch von AIDS

Kokain ist für niemanden eine gute Idee. Besonders gefährlich ist die Droge jedoch für immundefiziente Patienten. Wie Wissenschaftler von der Universität von Los Angeles nun nachweisen konnten, beschleunigt Kokain den Ausbruch von AIDS bei HIV-Infizierten.

In epidemiologischen Studien wurde Kokain mittlerweile als Cofaktor für die Entstehung von AIDS identifiziert. Im Tierversuch an Mäusen wurde dies nun verifiziert und zudem das Ausmaß der Kokain-vermittelten Schäden festgestellt.

Wie in der Fachzeitschrift "The Journal of Infectious Diseases" zu lesen war, entwickeln sich virale Infektionen unter dem Konsum von Kokain deutlich schneller als normalerweise. Bei Mäusen, denen man Kokain verabreichte, konnte man eine Beschleunigung des Infektionsausbruchs um den Faktor 200 messen.

"Kokain-Mäuse" hatten in dem Versuch zudem nur ein Neuntel der Menge an CD4-Zellen (T-Helferzellen) von Mäusen, denen nur eine Salzwasserlösung verabreicht wurde. "Kokain verstärkt eindeutig die Nachbildung des Virus und vermindert die Zahl der Immunzellen", die Studienleiterin Gayle Baldwin dazu. Ihrer Aussage nach werden durch den Genuss von Kokain außerdem noch weitere Zellen geschädigt.

Ob sich die Ergebnisse des Tierversuchs auf den Menschen übertragen lassen, ist zwar in Studien noch nicht nachgewiesen worden, es ist aber wahrscheinlich. HIV-Infizierte, die Kokain konsumieren, laufen daher in viel größerem Umfang als normalerweise Gefahr, dass ihre Krankheit rasch zum Ausbruch kommt, und sollten dringend vor dem Konsum von Kokain gewarnt werden. ral

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