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Sozial- und Verbraucherverbände: Forderung nach

BERLIN (ks). Der Informationsbedarf der Öffentlichkeit an den Entwicklungen im Gesundheitswesen steigt stetig. Um diesem Umstand besser gerecht zu werden, haben der Sozialverband VdK, die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) und die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten (DGVP) die Bundesregierung aufgefordert, das Amt eines Patientenschutz-Beauftragten einzurichten.

VdK-Präsident Walter Hirrlinger erklärte in der "Berliner Zeitung" vom 18. Februar, die Einführung eines Patientenschutz-Beauftragten sei zentraler Bestandteil der Politik der Sozial- und Verbraucherverbände. Die Bundesregierung müsse umgehend nach der Wahl ein solches Amt einrichten. Hirrlinger betonte, dass der Beauftragte "für generelle Aufgaben" zuständig sein sollte. Die vielfältigen Einzelfragen sollten weiterhin Aufgabe der Verbände bleiben.

Auch Thomas Isenberg von der VZBV will die Patienten-Lobby gestärkt wissen. Krankenkassen, Ärzte und Pharmaindustrie würden im Zweifel eher ihre eigenen Interessen vertreten als diejenigen der Patienten. "Wir brauchen daher eine Institution, die Fehlentwicklungen aufzeigt, den Finger in die Wunde legt und Missständen nachgeht", sagte Isenberg gegenüber der "Berliner Zeitung".

Ebenso befürwortet DGVP-Präsident Ekkehard Bahlo eine institutionalisierte Interessenvertretung für Patienten: Nur auf diese Weise könnten Patienten sich gegenüber den mächtigen Lobbygruppen des Gesundheitswesens durchsetzen. Defizite müssten öffentlich analysiert werden, um Kranke davor zu schützen, zunehmend "Opfer von Willkür" zu werden, so Bahlo.

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