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Grippeimpfung schützt wahrscheinlich auch vor Schlaganfall

Die Schutzimpfung ist das wichtigste Mittel im Kampf gegen die Influenza. Wie in der Fachzeitschrift "Stroke" nun berichtet wurde, beugt die Impfung wahrscheinlich nicht nur einer Infektion mit Grippeviren vor, sondern schützt auch vor der Entstehung von Schlaganfall.

Infektionen infolge einer Grippe werden schon seit einiger Zeit mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfall in Verbindung gebracht. Die Vermutung, dass die Grippeimpfung nicht nur vor Influenza, sondern auch vor Schlaganfall schützen kann, liegt daher nahe.

Um diese Vermutung zu belegen, untersuchten französische Wissenschaftler 270 Personen, 90 über 60-Jährige mit einem Schlaganfall und 180 Kontrollpersonen, auf einen derartigen Zusammenhang. Sie wurden fündig: Diejenigen Studienteilnehmer, die sich in den vergangenen fünf Jahren regelmäßig gegen die Grippe impfen ließen, hatten ein signifikant niedrigeres Schlaganfallrisiko als solche, die diese Präventionsmaßnahme nicht ergriffen.

Ob das geringere Schlaganfallrisiko allerdings tatsächlich auf der Grippeimpfung beruht, oder ob es sich bei Menschen, die sich impfen lassen, nicht generell um Personengruppen mit einem gesünderen Lebensstil und einem dadurch bedingten geringen Schlaganfallrisiko handelt, kann aufgrund der Studiendaten nicht abgeklärt werden. Die Autoren wollen ihre Studie daher nun an einem größeren Kollektiv wiederholen und dabei den Lebensstil stärker in die Auswertung miteinbeziehen.

Eines kann jedoch bereits zum jetzigen Zeitpunkt gesagt werden: Die Grippeschutzimpfung ist eine wichtige Präventionsmaßnahme, die in Deutschland leider immer noch viel zu selten durchgeführt wird. ral

Stroke 2002, Vol. 33, Nr. 2, S. 513 – 518

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