Arzneimittel und Therapie

Schmerztherapie: Fixkombination von Tramadol plus Paracetamol zur effektiven Sch

Durch die Kombination von Analgetika mit unterschiedlichem Ansatzpunkt lässt sich die Schmerztherapie optimieren. Die fixe Kombination von Tramadol und Paracetamol bietet dabei synergistische Effekte. Sie bedingt bei gleicher analgetischer Wirksamkeit weniger Nebenwirkungen als bei der Behandlung mit den Monosubstanzen. Die Fixkombination (Zadiar®) ist zur Behandlung von mäßig starken bis starken Schmerzen indiziert und soll nach Angaben der Grünenthal GmbH im Frühjahr 2003 auf den Markt kommen.

Bei der Schmerztherapie sind die Behandlungskonzepte im Wandel. Die Monotherapie ist keine unumstößliche Doktrin mehr, da sinnvolle Kombinationsanalgetika Vorteile haben können. Denn durch die sinnvolle Kombination verschiedener Ansatzpunkte in der Schmerzkontrolle kann eine effektive Schmerzlinderung mit deutlich niedrigerer Wirkstoffkonzentration der einzelnen Substanzen und dadurch mit einem geringeren Nebenwirkungsrisiko vermittelt werden.

Kombinationen sind sinnvoll, wenn es gelingt, durch eine gegenseitige Verstärkung der Wirkung der Monosubstanzen eine additive oder sogar eine synergistische und damit überadditive Wirkung zu erzielen. Andere potenzielle Ziele liegen in der Verbreiterung des Wirkspektrums sowie der Verbesserung der Compliance und der Anwendungssicherheit durch seltenere Einnahmen.

Voraussetzung für die rationale Entwicklung fixer Kombinationspräparate aber ist es, Partner mit passenden pharmakologischen Eigenschaften zu finden, wobei deren Dosierung gut aufeinander abgestimmt und die klinische Wirksamkeit in kontrollierten Studien dokumentiert werden muss.

Synergistische Wirkungen

Ein Beispiel dafür, dass unter solchen Bedingungen synergistische Effekte möglich sind, stellen die beiden Wirkstoffe Paracetamol und Tramadol dar, die sich als Analgetika in breiter Anwendung seit vielen Jahren in der Schmerztherapie bewährt haben und im kommenden Jahr von der Grünenthal GmbH als fixe Kombination zur Schmerztherapie in den Markt eingeführt werden. Das Präparat enthält 37,5 mg Tramadol und 325 mg Paracetamol und ist bei der Behandlung von mäßig starken bis starken Schmerzen indiziert.

Es werden dabei die unterschiedlichen Mechanismen der Schmerzlinderung der beiden Komponenten genutzt, wie auch die unterschiedlichen kinetischen Eigenschaften. Denn während Paracetamol durch seinen schnellen Wirkeintritt für eine rasch eintretende Schmerzlinderung (unter 20 Minuten) sorgt, wird durch die anhaltende Wirkdauer von Tramadol (über fünf Stunden) zugleich eine langanhaltende Analgesie gewährleistet.

Bei dem gewählten Dosisverhältnis, das sich in den Studien als besonders gut wirksam erwiesen hat und das unter klinischen Gesichtspunkten gewählt wurde, zeigt sich gleichzeitig eine Wirkverstärkung gegenüber den beiden Einzelkomponenten. Das belegt eine Studie bei 462 Patienten mit Lumbalgie oder Osteoarthrose, die doppelblind randomisiert über vier Wochen entweder mit Tramadol plus Paracetamol oder einer Kombination von Codein und Paracetamol behandelt wurden.

Die Patienten konnten die Dosis ihrer Medikation bis zur Schmerzlinderung frei titrieren. Unter der Tramadol/Paracetamol-Kombination wurde dabei eine ebenso gute Schmerzlinderung erzielt wie unter der Vergleichsmedikation, allerdings war das Nebenwirkungsprofil eindeutig günstiger. Die Studienteilnehmer klagten insbesondere seltener über Schläfrigkeit und auch seltener über eine Obstipation.

Opioid-sparender Effekt

In einer zweiten Studie wurde die Tramadol/Paracetamol-Kombination bei 119 Patienten mit subakuten Rückenschmerzen untersucht und mit Tramadol 50 mg verglichen. Die Patienten erhielten die jeweilige Medikation doppelblind randomisiert für zehn Tage, wobei sie ebenfalls die Dosierung bis zur Schmerzfreiheit titrieren konnten.

Die Tramadol/Paracetamol-Kombination zeigte eine der alleinigen Tramadolgabe ebenbürtige Wirksamkeit, und das bei klarem Tramadol-sparenden und damit Opioid-sparenden Effekt. Denn die Tramadoldosis lag in der Kombinationsgruppe bei durchschnittlich 165 mg und in der Kontrollgruppe bei im Mittel 214 mg.

Der Unterschied erklärt die deutlich geringeren Opioid-typischen Nebenwirkungen in der Verumgruppe. Vor allem Begleitreaktionen wie Übelkeit und Erbrechen, Schläfrigkeit, Verstopfung und Schwitzen wurden eindeutig seltener als Nebenwirkung angegeben. Die Fixkombination erwies sich damit insgesamt bei vergleichbarer Schmerzlinderung als deutlich verträglicher gegenüber der alleinigen Opioidgabe.

Quelle

Dr. Elmar Friedrichs, Aachen, Dr. Serge Perrot, Paris, Dr. Jan-Peter Jansen, Berlin; Pressegespräch "Die neue Tramadol-Paracetamol-Kombination von Grünenthal", Aachen, 26. September 2002, veranstaltet von der Grünenthal GmbH, Aachen.

Durch die Kombination von Analgetika mit unterschiedlichem Ansatzpunkt lässt sich die Schmerztherapie optimieren. Die fixe Kombination von Tramadol und Paracetamol bietet dabei synergistische Effekte. Sie bedingt bei gleicher analgetischer Wirksamkeit deutlich weniger Nebenwirkungen als bei der Behandlung mit den Monosubstanzen. Die Fixkombination (Zadiar) ist zur Behandlung von mäßig starken bis starken Schmerzen indiziert und soll nach Angaben der Grünenthal GmbH im Frühjahr 2003 auf den Markt kommen.

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