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parmapharm: Auch in Zukunft nicht mutlos

(tmb). Die aktuelle gesundheitspolitische Diskussion zwingt die Apothekerschaft zu klaren Stellungnahmen und fordert tragfähige Zukunftskonzepte. Auch der Sprecher der parmapharm, Wolf-Peter Krause, Löwen-Apotheke Preetz, ging mit einer Erklärung unter dem Motto "Mutlosigkeit führen wir nicht im Sortiment" auf die Herausforderungen ein.

Die unsichere Zukunft des Gesundheitswesens hat der Apothekenkooperation parmapharm in jüngster Zeit offenbar einen weiteren Mitgliederzuwachs verschafft. Inzwischen zählen fast 750 Apotheken zu dieser Gemeinschaft unabhängiger Apotheken.

Krause bedauert, dass "mit Hilfe der Gewerkschaften versucht werde, den Krankenkassen die Lufthoheit über den Arzneimittelmarkt zu verschaffen." Doch müsse das unausgewogene und unpraktikable Spargesetz scheitern. Die parmapharm unterstütze daher alle Kräfte, die für eine drastische Änderung des Beitragssatzsicherungsgesetzes eintreten und die mittlerweile auch in der SPD zu finden seien, wie beispielsweise die schleswig-holsteinische Gesundheitsministerin Heide Moser.

Kämpfen für das bewährte System

Die größeren Bedrohungen sieht Krause aber erst noch auf die Apotheker zukommen. Falls in der weiteren Diskussion die systemkonstituierenden Faktoren – Versandhandelsverbot, Fremd- und Mehrbesetzverbot, Arzneimittelpreisverordnung – in Frage gestellt würden, müssten die Apotheker auch Formen des zivilen Ungehorsams ernsthaft in Erwägung ziehen.

Die Rürup-Kommission weise den falschen Weg. Nicht die Leistungserbringer sollten immer wieder zur Lösung der Finanzprobleme zur Kasse gebeten werden, stattdessen sollten die Patienten mehr Eigenverantwortung für ihre Gesundheitsausgaben übernehmen. Dazu gehöre auch, die apothekengestützte Selbstmedikation zu stärken.

Allerdings biete jede Krise auch Chancen. Die Apotheker sollten nicht in Entsetzen und Gleichgültigkeit verharren, sondern mutig an ihrem Standort für eine Zukunftschance arbeiten.

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