Prisma

Macht Homocystein vergesslich?

Bei Patienten mit Alzheimer, vaskulärer Demenz und altersassoziierter Merkschwäche findet sich auffällig häufig ein erhöhter Homocysteinspiegel, der zudem mit der Schwere der Erkrankung zu korrelieren scheint.

Erhöhte Homocysteinwerte könnten demnach ein beschleunigtes Nachlassen der geistigen Fähigkeiten signalisieren. Dies wurde in einer Langzeitstudie näher untersucht. Bei 32 gesunden älteren Menschen wurden die Homocysteinwerte bestimmt und danach über einen Zeitraum von fünf Jahren wiederholt Tests zur geistigen Leistungsfähigkeit durchgeführt. Der eingangs gemessene Homocysteinwert erwies sich dabei, unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung, Rauchen und Bluthochdruck, als hochsignifikanter Prädiktor für kognitive Veränderungen und das Ausmaß des Nachlassens der geistigen Leistungsfähigkeit, insbesondere Worterinnerung und Orientierung. Der Teilnehmer mit dem zweithöchsten Ausgangswert entwickelte im Beobachtungszeitraum einen Morbus Alzheimer. Damit ist die Homocysteinkonzentration nach Ansicht der Autoren ein unabhängiger Risikofaktor für das Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit im Alter.

Quelle: Dementia and Geriatric Disorders 2001, Vol. 13, Nr. 5, S. 309-313

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