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Preisbindung für Arzneimittel: Sichert Kostenstabilität

BERLIN (abda/daz). Preisgebundene Arzneimittel stabilisieren die Arzneimittelkosten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). In Ländern mit freiem Wettbewerb stiegen die Arzneimittelausgaben bislang dreimal schneller als im preisgebundenen deutschen System, so die ABDA Ų Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in einer Pressemitteilung.

Damit widerspricht die ABDA Bert Rürup, Vorsitzender der Reformkommission, der gestern im Darmstädter Echo die Deregulierung des Arzneimittelvertriebs inklusive Versandhandel, Apothekenketten und Freigabe der Arzneimittelpreise forderte.

ABDA-Präsident Hans-Günter Friese ist sicher: "Wenn die angedachten Maßnahmen realisiert werden, bedeutet dies das Ende der Arzneimittelversorgung, wie sie seit Jahrzehnten praktiziert wird. Schon das derzeit geplante Gesetz wird die Einkommen der Apotheker fast halbieren." Würden die erwähnten Maßnahmen zusätzlich realisiert, wären die derzeit von Apothekerinnen und Apothekern erbrachten Dienstleistungen nicht mehr finanzierbar.

In Apothekenketten wäre der Apotheker nicht mehr Heilberufler, sondern Kaufmann eines Filialbetriebes. "Pharmazeutische Grundsätze", fürchtet Friese, "würden dem Shareholder Value weichen." Von einer Liberalisierung der Arzneimittelpreise seien Einsparungen nicht zu erwarten, im Gegenteil. Im liberalisierten US-amerikanischen Markt seien die Ausgaben für Arzneimittelpreise seit 1992 um das Dreifache schneller angestiegen als dies im regulierten deutschen System der Fall sei. "Gerne stehen wir Herrn Rürup für Gespräche über die zukünftige Gestaltung der Arzneimittelversorgung zur Verfügung", so Friese.

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