Prisma

Klinische Studie geplant: Gentherapie gegen Parkinson

Weil die Gentherapie zur Behandlung des Parkinson-Syndroms bei den Primaten so gut funktioniert, startet in den USA in Kürze eine klinische Studie, um diesen Ansatz auch am Menschen zu testen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat bereits ihre Zustimmung erteilt, obwohl auch einige kritische Stimmen laut wurden, die diesen Schritt für verfrüht halten.

Voraussichtlich wird die Studie, die zwölf Parkinson-Patienten umfassen soll, schon in den nächsten Monaten beginnen. Es ist geplant, die Teilnehmer über einen Zeitraum von fünf Jahren zu beobachten. Nach Ansicht des Studienleiters Matthew During von der University of Auckland ist bereits einen Monat nach Studienbeginn mit ersten Ergebnissen zu rechnen.

Ursache für die Parkinson-Erkrankung ist der Verlust Dopamin-produzierender Zellen. Die daraus resultierende Überaktivität eines bestimmten Gehirnbereiches – des so genannten Luys-Kerns – bedingt das parkinson-typische Zittern.

Im Rahmen der Studie soll ein entsprechend modifiziertes Gen mithilfe eines unschädlichen Virus in diesen Luys-Kern, genauer gesagt in die Dopamin-produzierenden Zellen, eingeschleust werden. Durch die Bildung des Enzyms Glutaminsäure-Decarboxylase (GAD) soll das "neue" Gen dort in der Lage sein, die Produktion des Neurotransmitters GABA zu katalysieren. GABA wirkt als direkter Inhibitor der überaktiven Zellen im Luys-Kern und soll somit das Zittern unterdrücken.

In Tierversuchen wurde GABA im Anschluss an die Gentherapie nicht nur im Luys-Kern, sondern unter anderem auch in der Substantia nigra abgegeben. Die Forscher vermuten, dass dort eine erhöhte GABA-Konzentration zusätzlich die verbleibenden Dopamin-produzierenden Zellen zu schützen vermag. ah

Quelle: http://www.health.auckland.ac.nz, Meldung vom 11. 10. 2002

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