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Geburtseinleitung: Wehencocktail ist genauso gut wie Prostaglandingabe

Wenn es dem Zwerg in Mutters Bauch allzu gut gefällt und er sich auch nach dem errechneten Geburtstermin nicht auf den Weg nach draußen machen will, wird die Geburt heute in den meisten Fällen künstlich eingeleitet. Das Mittel der Wahl hierzu sind Prostaglandine. Wie Prof. Dr. Harald Meden, Chefarzt der Frauenklinik in Rotenburg an der Wümme, auf der Medizinischen Woche in Baden-Baden berichtete, hilft ein Wehencocktail jedoch genauso gut.

Am Krankenhaus in Rotenburg erhielten 99 Frauen mit der Indikation "überschrittener Geburtstermin" zur Einleitung der Geburt einen Cocktail aus Eisenkraut, Rizinus und einigen Geschmackskomponenten. 95 Frauen in der Kontrollgruppe wurden wie sonst üblich mit Prostaglandinen behandelt. Bis zur Geburt vergingen in beiden Gruppen rund zwölf Stunden. Die Frauen, die nach dem Wehencocktail ihre Kinder bekamen, benötigten aber nur halb so viel Schmerzmittel.

Der Wehencocktail hat sich damit in dieser Studie als ebenso wirksam wie die Prostaglandinbehandlung erwiesen, allerdings bei gleichzeitig besserer Verträglichkeit. Insgesamt befürwortet Meden den Einsatz pflanzlicher Präparate zur Behandlung von Beschwerden während der Schwangerschaft. Vorsicht sei lediglich geboten bei pflanzlichen Heilmitteln wie Chinarinde und abführenden Mitteln, wie beispielsweise Rizinus oder Petersilie, weil sie zu Uteruskontraktionen führen können (abgesehen von der Geburtseinleitung).

Auch Salbei dürfe innerlich nicht angewendet werden. Mundspülungen mit Salbei oder Arnika bei Aphten, Fissuren oder Mundtrockenheit seien dagegen kein Problem. Krämpfe und Blähungen ließen sich mit Anis, Fenchel oder Kümmeltee gut behandeln.

Quelle: Pressemitteilung von der Medizinischen Woche in Baden-Baden

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