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Versandhandel: Leichter Zugriff auf sensible Patientendaten

BERLIN (abda/diz). Der Arzneimittel-Versandhändler DocMorris kann essenzielle Daten seiner Kunden im Internet nicht gegen unbefugten Zugriff sichern. Focus-Redakteure hatten dies in einem Test herausgefunden, in dem es ihnen gelang, Kundenadressen, bestellte Medikamente und Bankverbindungen mit geringem Aufwand einzusehen.

In einer Pressemitteilung kritisiert die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände die mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen des Versandhändlers auf das Schärfste. "Es darf nicht sein, dass Sicherheitslücken erst dann geschlossen werden, wenn man den Händler darauf aufmerksam macht", empört sich Hans-Günter Friese, Präsident der ABDA, und erinnert an einen ähnlichen Fall Anfang dieses Jahres. Damals habe die ABDA herausgefunden, dass die Wirkstoff-Datenbank des Versandhändlers fehlerhaft gewesen sei. Dies könne für Selbstmedikationspatienten schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

Die ABDA verweist in ihrer Presseinfo nochmals auf die Gefahren, die der Versandhandel mit Arzneimitteln mit sich bringt. Nur pharmazeutisch qualifiziertes Personal könne bei der Abgabe des Arzneimittels beraten und gegebenenfalls kontrollieren, ob Inhaltsstoffe zu Wechselwirkungen führten. Auch der unerlaubte Zugriff auf Patientendaten sei in der ortsnahen Individualapotheke aufgrund lokaler Datenhaltung nicht möglich. Friese ergänzt: "Internet-Versandhändler können nicht bieten, was im deutschen Apothekenwesen seit Jahrzehnten praktiziert wird: Die rundum sichere Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln."

Der Arzneimittel-Versandhändler DocMorris kann essenzielle Daten seiner Kunden im Internet nicht gegen unbefugten Zugriff sichern. Focus-Redakteure hatten dies in einem Test herausgefunden, in dem es ihnen gelang, Kundenadressen, bestellte Medikamente und Bankverbindungen mit geringem Aufwand einzusehen.

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