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LAK Baden-Württemberg: Erstes Zertifikat für nachgewiesene Qualität

Im Beisein von Bürgermeister Reiner Herrmann bekam Pharmazierat Dr. Gottfried Oettel am 14. Oktober vom neuen Präsidenten der Landesapothekerkammer Baden (LAK), Dr. Günther Hanke, die Zertifikatsurkunde über die Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems (QMS) überreicht. Dr. Oettel ist der erste Apotheker in Baden-Württemberg, dessen Apotheke im Centrum in Birkenfeld (Pforzheim) nach den Richtlinien der LAK zertifiziert wurde.

Im Oktober des vergangenen Jahres hatte Dr. Oettel ein Seminar besucht. Es folgten mehrere QM-Sitzungen mit dem zehnköpfigen Team, das sich mit ihm gemeinsam an die Erarbeitung der Prozesse für die Handbucherstellung machte. "Durch einen kompletten Nachweis aller Tätigkeiten sparen wir Zeit für den Kunden", sagte Apothekerin Aniko Schrade nach der feierlichen Übergabe des Zertifikats der Pforzheimer Zeitung.

Auch die PTA Simone Hissler hat schon gute Erfahrungen machen können. "Wenn es etwa gilt, eine Salbe herzustellen, die vor zwei oder drei Jahren schon einmal benötigt wurde. Ein Blick in das Handbuch genügt und sämtliche Inhaltsstoffe sind sofort bekannt". Jede Mitarbeiterin hat im Tagesablauf eine bestimmte Aufgabe, die nach dem Erfüllen auch abgezeichnet wird. So kann am Abend genau nachgeprüft werden, ob alle Tagesziele erreicht werden konnten. "Auch das Kundengespräch einer neuen Mitarbeiterin, der nicht ständig ein Berater zur Seite stehen kann, ist mit der Dokumentation bedeutend einfacher geworden", bestätigte die PTA Maria Lapone.

"Apotheken bewegen sich in einem durch viele Gesetze und Verordnungen reglementierten Bereich. Gemäß § 1 des Gesetzes über das Apothekenwesen obliegt den Apotheken die im öffentlichen Interesse gebotene Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung", betont Kammerpräsident Dr. Hanke die rechtlichen Hintergründe des QMS.

Die Teilnahme am QMS und der Zertifizierung nach der Satzung der LAK ist freiwillig. Zweck eines QMS ist die Gewährleistung einer hohen Qualität der ordnungsgemäßen Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln, die Sicherstellung und Verbesserung der Beratungsqualität über Arzneimittel, insbesondere der Selbstmedikation, die Erhöhung der Arzneimittelsicherheit, auch unter dem Aspekt des Verbraucher- und Patientenschutzes, sowie die Weiterentwicklung einer fachlich hochstehenden Berufsausübung in heilberuflicher Verantwortung.

Wesentlich sind hierbei die Dokumentation der Qualität des einzelnen Apothekenbetriebs einschließlich seiner Dienstleistungen, die Sicherung und Verbesserung der Qualität der betriebsinternen Abläufe in der Apotheke unter Einbeziehung der Mitarbeiter, die Beachtung der für ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Bevölkerung geltenden Rechtsvorschriften und Richtlinien und die Beachtung geltender Qualitätsrichtlinien insbesondere bei den pharmazeutischen Tätigkeiten in der Apotheke.

Dokumentiert wird jeder einzelne Apothekenablauf einschließlich seiner Dienstleistungen, um die Qualität der betriebsinternen Abläufe unter Einbeziehung der Mitarbeiter zu verbessern. "Ein Auditor prüft vergleichbar dem TÜV regelmäßig, ob das QMS von den Mitarbeitern gelebt wird", begründet Dr. Oettel das ständige Aktualisieren des Handbuchs.

Mit seiner Apotheke ist der Apotheker seit 27 Jahren in Birkenfeld und beschäftigt zurzeit zehn qualifizierte und hochausgebildete Mitarbeiterinnen. So ganz zufrieden ist Dr. Oettel noch nicht. Er sucht noch immer händeringend nach Approbierten.

Bei der Verleihung des Zertifikats dankte Dr. Hanke dem Leiter der Abteilung QS bei der LAK, Ralph Kluge, und seiner Mitarbeiterin Roswitha Hollerith. Kluge und Hollerith unterstützen seit Mai 2001 den Ausschuss Qualitätssicherung bei seiner Arbeit und erbringen verschiedene Dienstleistungen für die Zertifizierungskommission.

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