Arzneimittel und Therapie

Arthrosetherapie: Komplex-Homöopathikum bei Arthrose wirksam

In der Arthrose-Therapie kommen vorwiegend Corticosteroide, nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und COX-2-Hemmer zum Einsatz, um Schmerzen und Entzündungen zu bekämpfen. Wie die Firma Biologische Heilmittel Heel GmbH mitteilte, steht seit kurzem ein homöopathisches Kombinationspräparat (Zeel® comp. N) zur Verfügung, das in seiner Wirkung den NSAR und COX-2-Hemmern vergleichbar sein soll, ohne die bei diesen Arzneimitteln auftretenden unerwünschten Nebenwirkungen zu besitzen.

Unter Arthrose versteht man eine mit Knorpeluntergang beginnende, bald alle Gelenkstrukturen ergreifende und langsam fortschreitende Zerstörung peripherer Gelenke. Je nach Lokalisation unterscheidet man bei den großen Gelenken die Coxarthrose (Hüftgelenkarthrose), die Gonarthrose (Kniegelenkarthrose) und die Omarthrose (Schultergelenkarthrose), bei den kleinen Gelenken (Finger-, Zehen-, Kiefergelenke) spricht man von Polyarthrosen.

In Deutschland leiden etwa sieben Millionen Menschen an arthrosebedingten Beschwerden, das sind neun Prozent der Bevölkerung. Man schätzt, dass sich der Anteil Betroffener bis zum Jahre 2010 auf 12 Prozent erhöhen wird. Es wurde bereits eine große Zahl von Risikofaktoren identifiziert, die die Entstehung einer Arthrose begünstigen können.

Dazu zählen Gelenkfehlstellungen und Gelenkinstabilität, eine vorausgegangene entzündliche Gelenkerkrankung, Knorpelverkalkungen, Gelenkverletzungen (auch Mikrotraumen), Überbeanspruchung (z. B. durch hohe berufliche Belastung in der Landwirtschaft oder dem Bergbau) und Übergewicht. Es hat sich gezeigt, dass Frauen mit Übergewicht doppelt so häufig wie Männer eine Gonarthrose bekommen können. Eine Arthrose tritt nicht nur im höheren Lebensalter auf, auch 20- bis 30-jährige können schon betroffen sein. Dazu zählen vor allem Sportler, bei denen Verletzungen eine spätere Arthrose auslösen können.

Therapie mit zahlreichen Nebenwirkungen

Typisch für Arthrose sind Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Lange beschwerdefreie Phasen können plötzlich in aktive, entzündliche Schübe übergehen. Die Arthrose-Therapie hat zum Ziel, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren. Eine Behandlung mit Standardmedikamenten wie nichtsteroidalen Antirheumatika, COX-2-Hemmern und Corticosteroiden bringt jedoch auch eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen mit sich. In Deutschland beispielsweise, wo jährlich etwa 4 Millionen Menschen nichtsteroidale Antirheumatika einnehmen, entwickeln 10 Prozent von ihnen ein Magen- oder Darm-Geschwür.

Homöopathie als "sanfte" Alternative?

Auch homöopathische Arzneimittel spielen in der Arthrose-Therapie eine Rolle. In der klassischen Homöopathie ist es jedoch häufig nicht ganz leicht, für das entsprechende Beschwerdebild des Patienten das passende Einzelmittel ("simile") zu finden. Einfacher anzuwenden sind die homöopathischen Komplexmittel, die mehrere Inhaltsstoffe in einem Präparat vereinen.

Für die Behandlung rheumatischer Gelenkbeschwerden ist seit August 2001 das Antihomotoxikum Zeel® comp. N zugelassen. Es wird als Start- und Langzeitmedikation bei Arthrose-Patienten empfohlen. Im Akutfall, bei aktivierter Arthrose mit starken Schmerzen, lässt es sich mit nichtsteroidalen Antirheumatika oder COX-2-Hemmern kombinieren.

Homöopathisches Komplexmittel versus NSAR und COX-2-Hemmer

Die Wirksamkeit wurde durch Studien nach gültigen wissenschaftlichen Kriterien belegt. In einer doppelblinden, randomisierten klinischen Studie an 125 Patienten mit Gonarthrose erhielten 62 Patienten dreimal täglich eine Tablette Zeel® comp. N, 63 Patienten wurden mit dreimal täglich 25 mg Diclofenac behandelt. Nach 10 Wochen Behandlungsdauer zeigte sich eine Äquipotenz beider Therapien.

In einer offenen, prospektiven, multizentrischen referenzkontrollierten Kohortenstudie an 592 Patienten mit Gonarthrose im Stadium I oder II erhielten 323 Patienten drei- bis fünfmal täglich eine Tablette des homöopathischen Komplexmittels, 269 Patienten einen COX-2-Hemmer (109 Patienten: Celecoxib [Celebrex®], 160 Patienten: Rofecoxib [Vioxx®]) in individueller Dosierung.

Hauptwirksamkeitskriterien waren Änderungen in den Leitsymptomen Anlauf-/Startschmerz, Bewegungs-/Belastungsschmerz, Ermüdungsschmerz sowie Spannungsgefühl/Steifigkeit, alle bewertet durch den Arzt, sowie Änderungen im WOMAC-Arthrose-Index, einer Bewertungsskala für den Patienten mit den drei Subskalen Schmerz, Steifigkeit und Funktion.

In der Symptomausprägung und dem WOMAC-Index zeigte sich nach vier Wochen unter den COX-2-Hemmern eine stärkere Reduktion der Symptome als unter dem homöopathischen Komplexmittel, nach sechs Wochen waren beide Behandlungen in ihrer Wirksamkeit äquivalent. Unerwünschte Wirkungen, z. B. im Magen-Darm-Trakt, traten nur in der COX-2-Gruppe auf.

Die Verträglichkeit von Zeel® comp. N wurde als statistisch signifikant besser beurteilt als die der COX-2-Hemmer (p < 0,0001). Der Wirkungseintritt erfolgte allerdings langsamer als bei den COX-2-Hemmern, was sich vor allem in den ersten beiden Behandlungswochen bemerkbar machte. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das homöopathische Komplexmittel bei der Behandlung der leichten bis mittelschweren Gonarthrose eine Alternative zu den nichtsteroidalen Antirheumatika und den COX-2-Hemmern darstellen könnte.

Wie wirkt Zeel® comp. N?

Untersuchungen zur Wirkungsweise von Zeel® comp. N haben gezeigt, dass das Präparat in vitro effektiv Serin- und Metalloproteasen hemmt. Die Serinproteasen, wie z. B. die Leukozytenelastase, spalten Polysaccharidketten von Proteoglykanen ab, die einen wichtigen Bestandteil des Gelenkknorpels darstellen.

Was sind Antihomotoxika? Die von dem Arzt Hans Heinrich Reckeweg (1905 – 1985) begründete Homotoxikologie-Theorie versteht sich als Brücke zwischen schulmedizinischen und homöopathischen Erkenntnissen. Schädliche Stoffe, die so genannten Homotoxine, rufen im Körper Krankheiten hervor. Antihomotoxika sind Arzneimittel, die

  • ein Matrix-entgiftendes Potenzial ("Homotoxin-Ausleitung")
  • ein organstärkendes Potenzial und
  • ein immunmodulierendes Potenzial besitzen. Sie kommen als Gemische aus unterschiedlichen, meist niedrigeren Potenzen von homöopathischen Einzelmitteln zum Einsatz.

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