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Arbeitsstress verdoppelt das Infarktrisiko

Menschen, die einen stressigen Job haben, erkranken doppelt so oft an Herzproblemen wie Menschen, die es beruflich eher geruhsam angehen lassen. Eine 28 Jahre dauernde Untersuchung an 800 Angestellten in einem finnischen Metall-Unternehmen hat das bestätigt. Die Ergebnisse der großangelegten Studie sind im British Medical Journal veröffentlicht.

In dem Unternehmen wurde jeder nach seiner genauen Tätigkeit befragt. Anhand der Antworten beurteilten die Studiendurchführenden, wie hoch die Stressbelastung war, der die Arbeitskräfte ausgesetzt waren. Der Stress-Faktor wurde nach einem "Anstrengungs-Gegenleistungs-Modell" bewertet. Dabei erhielten jene Tätigkeiten die höchste Punktezahl, bei der die Anstrengung im Vergleich zur Gegenleistung am weitesten auseinanderklaffte. Bei den Gegenleistungen der Arbeit stand nicht immer der reine Verdienst im Mittelpunkt, sondern auch soziale Akzeptanz, die Jobsicherheit und Karrierechancen.

Eine Korrelation zwischen Stress und Herzkrankheiten wurde schon in anderen Studien bestätigt. Wie hoch das Risiko aber genau ist, bis es zum tatsächlichen Ausbruch einer Krankheit kommt, konnten die Wissenschaftler jetzt erst näher definieren. In der Studie war bei den Personen, die den größten Stressfaktor hatten, das Risiko mehr als doppelt so hoch wie bei anderen Mitarbeitern. Weshalb der Körper so heftig auf Stress reagiert, können die Forscher anhand ihres Studienmodells nicht sagen. Frühere Studien haben bei stressigen Arbeitsbedingungen einen erhöhten Cholesterinspiegel für die Herzerkrankungen verantwortlich gemacht. Die stressgeplagten Arbeitskollegen waren häufig auch dicker als ihre entspannten Kollegen und hatten daher ein erhöhtes Risiko.

Mika Kivimaki vom finnischen Institute for Occupational Health, der die Studie leitete, meint, dass Arbeitgeber auf die Ergebnisse derartiger Untersuchungen reagieren müssten. Das gelte insbesondere für Menschen, die in Industriebetrieben arbeiten, so Kivimaki. Allerdings schränkt der Mediziner ein, dass neben der Stressbelastung natürlich auch die bereits bekannten Risikofaktoren wie Fettleibigkeit, Nikotionabusus und Bewegungsmangel nicht unterschätzt werden dürfen. pte

Quelle: British Medical Journal 2002, Vol. 325, Nr. 7369, S. 857 – 860

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