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Kryonik: Einäschern oder lieber Einfrieren?

Ein eher makaberer Preis winkt dem Gewinner einer Verlosung des Magazins New Scientist: Er erhält die Chance, seinen Körper nach dem Tod einfrieren zu lassen. Ist die Wissenschaft weit genug fortgeschritten, die Todesursache zu heilen, soll der Körper wieder aufgetaut und zu neuem Leben erweckt werden.

Die Wissenschaft der Kryonik kommt dem modernen Gedanken der Wiedergeburt entgegen. Unmittelbar nach dem Tod wird der menschliche Körper mit Chemikalien behandelt und in flüssiges Nitrogen eingebracht. Anschließend erfolgt die Konservierung bei minus 196 Grad Celsius. Ist die Forschung zukünftig so weit, die entsprechende Todesursache zu bekämpfen, soll der Körper aufgetaut, geheilt und wiederbelebt werden.

Viele Menschen setzen ihre Hoffnungen in die Kryonik und haben sich schon vorsorglich in entsprechenden Instituten eingemietet. Die meisten Forscher betrachten diesen Ansatz jedoch sehr skeptisch. Davon abgesehen, dass sich das Zellmaterial nach dem Tod sofort verändert, schädigt ihrer Ansicht nach die extreme Kälte das Zellgut irreversibel und macht somit ein Leben nach dem Tod unmöglich.

Einen Platz im Cryonics-Institut in Michigan verlost nun nach Angaben des britischen Nachrichtendienstes BBC das New Scientist Magazin. Der Gewinner hat Anspruch, direkt nach seinem Tod dort eingefroren zu werden. Ein großzügiges Angebot, betrachtet man den Preis für dieses Unterfangen: Rund 28 000 Pfund (ca. 45 000 Euro) kostet ein exklusiver Platz in der Tiefkühltruhe. Ist der Gewinner trotzdem nicht begeistert, kann er sich wahlweise auch für einen Hawaiiurlaub entscheiden.

Quelle: http://news.bbc.co.uk, Meldung vom 19.9.2002

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