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Reformkonzepte für das Gesundheitswesen: Verband fordert transparentes Gesundhe

BERLIN (ks). Bei Reformen im Gesundheitswesen muss der Bürger zum Ausgangspunkt aller Überlegungen werden nur so kann nach Auffassung des Bundesverbands Managed Care (BMC) nachhaltig ein stabiles Gesundheitswesen geschaffen werden. Der BMC-Vorsitzende Dr. Klaus Meyer-Lutterloh räumt ein, dass das Reform-Konzept seines Verbands noch weiße Seiten birgt doch die Grundrichtung ist klar: Bürger und Patienten müssen ihre Kompetenz verbessern, sich selbst durchs Gesundheitswesen zu managen.

Der BMC versteht sich als pluralistischer Verein für innovative Systementwicklung im Gesundheitswesen. Seine Mitglieder-Liste ist lang. Neben vielen Krankenkassen findet sich hier auch die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Das BMC-Reformkonzept, an dem unter anderem die Sachverständigenrats-Mitglieder Professor Eberhard Wille und Professor Gisela Fischer mitgearbeitet haben, beinhaltet viel Zukunftsmusik. Und so nennt es sich auch Vision 2010 für eine zukunftsfähige Gesundheitsreform.

Meyer-Lutterloh stellte die Reformideen gemeinsam mit seinen BMC-Mitstreitern, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Techniker Krankenkasse Hans-Dieter Koring und dem Geschäftsführer der Ärztekammer Nordrhein Dr. Wolfgang Klitzsch am 26. September in Berlin vor. Der Zeitpunkt, kurz nach der Bundestagswahl, war bewusst gewählt, denn wichtige Weichenstellungen müssen in den ersten Monaten der neuen Legislaturperiode erfolgen, so Meyer-Lutterloh.

Die zentrale Botschaft des BMC ist, dass der Bürger seine Gesundheitsversorgung durch eine selbstverantwortliche Führung gestalten soll. Koring erläuterte: Staatliche Rahmenbedingungen sollen Freiräume zur Selbsthilfe und zur solidarischen Hilfe erhalten und fördern. Gleichzeitig plädierte er für eine Regulierungsbescheidenheit des Staates, damit die Hilfe untereinander und durch Verbände (z. B. Stiftungen, Wohlfahrtsverbände) wachsen könne. Bislang fehlen nach Ansicht des BMC eine umfassende Gesundheitserziehung, qualifizierte und unabhängige Information über Gesundheitsleistungen sowie kooperierende Partner, die Patienten bei ihren gesundheitlichen Problemen begleiten.

Ziel müsse es sein, dass der Bürger nicht erst wenn er zum Patienten geworden ist seine Gesundheit selbst managen könne. Dazu sollten ihm ausgebildete Coachs das kann z. B. der Hausarzt oder ein Facharzt sein zur Seite stehen. Gemeinsam sollen individuelle Gesundheitsziele und Präventionsstrategien entwickelt werden. Der Coach soll dabei eine professionelle Schnittstelle zwischen Versichertem, Leistungserbringern und Kostenträgern sein. Seine Tätigkeit stellt eine eigene, qualifizierte Dienstleitung dar. Die zwischen dem Coach und dem Patienten vereinbarten Ziele sowie alle weiteren Gesundheitsdaten sollen in einer elektronischen Patientenakte gespeichert werden, auf die nur der Patient selbst Zugriff hat Dritten kann er Einsicht in die Akte gewähren.

Mögen die Ziele des BMC auch überzeichnet erscheinen. Als Fixpunkte am Horizont des Gesundheitswesens sollen sie die richtige Richtung weisen, selbst wenn es lange dauern sollte bis sie erreicht sind, so Meyer-Lutterloh. Mehr zum BMC erfahren Sie im Internet unter www.bvmanagedcare.de.

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