Arzneimittel und Therapie

Lipidsenker: Atorvastatin hemmt Entzündungsprozesse in der Gefäßwand

Neue, prospektive Daten aus der ASAP-Studie (Atorvastatin vs. Simvastatin Atherosclerosis Progression Study) zeigen, dass mit Atorvastatin (Sortis) erhöhte CRP-Werte um bis zu 40% reduziert werden können, wie Pfizer mitteilte. CRP (C-reactive-protein) ist ein wichtiger Marker für Entzündungsprozesse, die in der Gefäßwand ablaufen. Es gibt Belege dafür, dass hohe CRP-Werte mit einem erhöhten Risiko atherosklerotischer Ereignisse verknüpft sind.

In der randomisierten, doppelblinden ASAP-Studie wurde an 325 Patienten die Wirkung einer Therapie mit Atorvastatin in der Dosis von 80 mg/Tag mit einer Standardtherapie mit Simvastatin (40 mg/Tag) in Bezug auf die Entwicklung atherosklerotischer Plaques der Karotiden über einen Zeitraum von zwei Jahren verglichen. Primärer Endpunkt waren Änderungen der Intima-Media-Dicke (IMT) der Karotiden, die mittels Ultraschall bestimmt wurde.

Regression von artherosklerotischen Plaques

Dabei zeigte sich, dass es in der Atorvastatin-Gruppe nicht nur zu einem Stillstand der Atherosklerose, sondern sogar zu einer Regression der Plaques kam (Abnahme der IMT um 0,031 mm). Unter der Standardtherapie mit Simvastatin konnte eine weitere Vergrößerung der Plaques nicht verhindert werden (Zunahme der IMT um 0,036 mm). In der ASAP-Studie wurden auch in einer prospektiven Untersuchung die CRP-Werte bei Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie analysiert, um den Einfluss der Statine auf diesen Risikoindikator zu ermitteln.

CRP wurde in der Atorvastatin-Gruppe um 40% von 2,03 auf 1,1 mg/l reduziert, während in der Simvastatin-Gruppe der Rückgang halb so groß war (19,7%). Der Unterschied zwischen den beiden Medikamenten war signifikant. Bei den Patienten, bei denen der höchste Rückgang festgestellt wurde (3,28 mg/l als Median), war auch die Regression der Intima-Media-Dicke der Karotiden am ausgeprägtesten.

Neue Auswertung der MIRACL-Studie: Schlaganfallhäufigkeit reduziert

Die MIRACL-Studie (Myocardial Ischemia Reduction with Agressive Cholesterol Lowering) zeigte, dass bei Patienten, die unmittelbar nach einem akuten Koronarsyndrom mit Atorvastatin behandelt wurden, die Häufigkeit kardiovaskulärer Folgeereignisse signifikant niedriger war als bei Patienten, die Plazebo erhielten. Das wichtigste Ergebnis der MIRACL-Studie war, dass in der Patientengruppe, die mit Atorvastatin behandelt wurde, die Häufigkeit eines primären kombinierten Endpunktes im Vergleich zu Plazebo signifikant um 16% reduziert (p = 0,048).

Neue Analysen zur Schlaganfall-Inzidenz stellte Professor David Waters, einer der Leiter der MIRACL-Studie, auf dem diesjährigen Kongress der American Heart Association in Anaheim, Kalifornien, vor. Die Schlaganfall-Inzidenz, einer der sekundären Endpunkte, war in der Gruppe der Patienten, die mit Atorvastatin behandelt wurden, gegenüber Plazebo signifikant um 50% erniedrigt. In der Atorvastatin-Gruppe traten im Verlauf der Studie insgesamt 13 Schlaganfälle auf, von denen drei tödlich waren. Unter Plazebo waren insgesamt 25 Schlaganfälle zu registrieren, davon zwei mit tödlichem Ausgang. ck

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