DAZ aktuell

Forschungsgesellschaft Phenion gegründet: Keine Berührungsängste zwischen H

FRANKFURT/MAIN (diz). Am 9. Januar 2002 ging offiziell die neu gegründete biotechnologische Forschungsgesellschaft Phenion GmbH und Co. KG, die ihren Sitz am Biozentrum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main hat, an den Start. Phenion, eine Kooperation Frankfurter Hochschullehrer mit der Henkel-Gruppe, Düsseldorf, wird sich mit molekularer Zellphysiologie beschäftigen.

Phenion stellt eine neue, innovative Form der Kooperation von Hochschule und Industrie dar, bei der Universität und Industrie in einer gemeinsamen Firma zusammenarbeiten und ihre Forschungsergebnisse vermarkten wollen. Ziel der Kooperation ist der schnelle Technologietransfer aus der Hochschule in marktfähige Produkte und Dienstleistungen. Die Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Zellbiologie der Haut und deren Beeinflussung durch Wirkstoffe. Im Mittelpunkt stehen dabei die Nutzung neuer Methoden im Bereich der intrazellulären Protein-Protein-Wechselwirkung zur Wirkortidentifizierung, die Entwicklung zellulärer Biosensoren, tissue-engineering/Skin-Grafts sowie die Wirkstoffsynthese. Beteiligt sind Hochschullehrer der Fachbereiche Chemie, Biochemie, Biologie, Medizin und Pharmazie, die ihr Fachwissen in interdisziplinäre Forschungsprojekte einbringen.

Entstanden ist der Kontakt zwischen Uni und Henkel im Rahmen einer Kooperation, bei der Substanzen auf ihre entzündungshemmende Wirkung untersucht wurden. Aus dem Kontakt entstand die Idee, ein Unternehmen zu gründen. Um das Vorhaben zu realisieren, war es u. a. notwendig, die Bereitschaft der Universitätsleitung einzuholen, eine Firmengründung innerhalb der Universität nicht nur zu tolerieren, sondern auch nachhaltig zu unterstützen. Die Universitätsleitung signalisierte, wie zu erfahren war, sofort ihre Unterstützung.

Etwas schwieriger schien es, Hochschullehrer am Biozentrum und im Klinikum zu finden, die daran interessiert waren, einen Teil ihrer Forschungsergebnisse über Phenion zu verwerten bzw. zu vermarkten. Noch vor zehn oder 20 Jahren wäre dies schwieriger gewesen, da die Trennung von Industrie und Hochschule in Deutschland im Vergleich zu Amerika eine lange Tradition hat und entsprechende Berührungsängste bestanden bzw. noch bestehen. Doch auch diese Aufgabe konnte nach Auskunft Beteiligter leicht bewältigt werden. Für die Leitprojekte konnten die Hochschulprofessoren Prof. Dr. Dieter Steinhilber, Prof. Dr. Theo Dingermann, Prof. Dr. Werner Müller-Esterl, Prof. Dr. Karl-Dieter Entian, Prof. Dr. Roland Kaufmann und Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz gewonnen werden.

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.