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Schnuller: Spätestens ab zwei Jahren sollte es ohne gehen

Schnuller oder Daumen als Beruhigungsmittel sind bei Säuglingen und Kleinkindern sehr beliebt. Oftmals nuckeln die Kleinen weit bis in das Kindergartenalter hinein. Spätestens ab dem zweiten Lebensjahr sollte das Kind jedoch ohne diese Hilfsmittel auskommen können - den Zähnen zuliebe, so die Aussage von Wissenschaftlern der Universität Iowa.

Wie sie in der Fachzeitschrift "Journal of the American Dental Association" schreiben, untersuchten und dokumentierten sie den Zahnstatus von 372 Kindern während der ersten vier Lebensjahre.

Erfasst wurden neben Zahnbreite, -länge- und -tiefe Fehlstellungen wie hervorstehende Schneidezähne, Überbiss und Kreuzbiss. Dabei ergaben sich signifikante Unterschiede zwischen solchen Kindern, die während der gesamten ersten vier Lebensjahre an Schnuller oder Daumen lutschten und solchen, die diese Gewohnheit bereits mit ein oder zwei Jahren wieder ablegten: Die "Langzeitnuckler" hatten viermal häufiger gegeneinander verschobene Kiefer und/oder hervorstehende Schneidezähne.

Die Studiendurchführenden warnen daher davor, Schnuller- oder Daumenlutschen bei Kindern zu lange zuzulassen. Eltern sollten etwa ab dem zweiten Lebensjahr versuchen, ihren Kindern das Lutschen abzugewöhnen. Davor kann man das Nuckeln nach Ansicht der Wissenschaftler jedoch tolerieren, obwohl in ihrer Studie auch die Kinder, die nur die ersten beiden Lebensjahre an Schnuller oder Daumen gelutscht hatten, gegenüber solchen, die nie lutschten, Veränderungen im Zahnstatus hatten. Das Saugen sei in diesem Alter ein natürlicher Reflex und steigere das Wohlbefinden des Kindes. Die Schäden, die das Lutschen in den ersten zwei Jahren verursache, seien zudem nicht so groß, dass sie den positiven Effekt des Nuckelns überdecken würden.

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