Arzneimittel und Therapie

Testosteronmangel: Erstes Testosteron-Gel zugelassen

Zur Behandlung von Hypogonadismus wurde das erste Testosteron-haltige Gel in Deutschland zugelassen, mit dem durch Testosteronmangel bedingte Beschwerden bei Männern behandelt werden können, wie Jenapharm mitteilte. Das Gel wird unter dem Handelsnamen Testogel® ab Ende März 2003 erhältlich sein. Es stehen dann Einzeldosierungen in Beuteln zur Verfügung, die entweder 25 mg oder 50 mg Testosteron enthalten und einmal täglich auf die Haut von Oberarmen, Schultern oder Bauch aufgetragen werden. Unter dem Namen Androgel® ist das Präparat in den USA bereits seit Sommer 2000 und in Frankreich seit Mai 2002 auf dem Markt.

Bei Männern, deren Testosteronmangel im Rahmen von klinischen Studien mit dem Testosteron-haltigen Gel behandelt wurde, nahmen Libido, sexuelle Funktion sowie die Knochendichte zu. Außerdem hatte der Wirkstoff einen stimmungsaufhellenden Effekt, verringerte die Müdigkeit und war gut hautverträglich, bei ca. 10% der Männer kam es zu lokalen Hautirritationen. Bisher erfolgte die Verabreichung des Testosterons durch Injektion in den Muskel oder per Pflaster, die häufig Hautirritationen hervorrufen.

Hormondefizit des Mannes

Mit zunehmendem Lebensalter lässt bei vielen Männern die Testosteron-Produktion nach, sodass etwa ein Drittel aller älteren Männer eine deutlich erniedrigte Testosteronkonzentration im Serum aufweist. Von einem Testosteronmangel spricht man, wenn in Folge eines Hypogonadismus die Testosteronwerte unter der Normgrenze von 12 nmol/l liegen. Dies betrifft in unterschiedlicher Intensität etwa zwei Millionen Männer in Deutschland.

Die Folgen können depressive Verstimmungen, Schwächegefühl, Schlafstörungen, chronische Müdigkeit, Reizbarkeit, Nervosität, Hitzewallungen und auch Libidoverlust sein. Muskelkraft, Bartwuchs und allgemeine Leistungsfähigkeit lassen nach. Die Haut wird trocken und spröde und der Körperfettanteil steigt. Mit einem Ausgleich des Testosteronspiegels können diese Symptome erfolgreich behandelt werden.

In der Entwicklung sind Depotpräparate

Ein Testosteronmangel wird derzeit meist noch mit drei- bis vierwöchigen Testosteroninjektionen behandelt. Diese Art der Behandlung ist relativ preisgünstig. Bei leichteren Testosteronmangelzuständen können auch mit Hormonpflastern (Androderm®, Testoderm®) oder Hormontabletten (Andriol®, Proviron®, Vistimon®) Erfolge erzielt werden. Diese Behandlungsform ist einfach, jedoch im Vergleich zur Behandlung mit Spritzen teurer. Mit Hilfe der transdermalen Präparate lässt sich noch am ehesten die physiologische zirkadiane Testosteronrhythmik nachahmen.

Dazu müssen die Pflaster allerdings täglich erneuert werden, nach Entfernung der Pflaster fallen die Testosteronspiegel innerhalb von 24 Stunden auf den Ausgangswert. Hinzu kommt, dass bei dieser Applikationsform ein Enhancer benötigt wird, der die Aufnahme des Wirkstoffs durch die Haut verbessert, und auf den bis zu 25% der Patienten allergisch reagiert. In der klinischen Entwicklung befinden sich derzeit Testosteron-Depotpräparate, die nur noch in drei- bis sechsmonatigen Abständen intramuskulär injiziert werden müssen. ck

Zur Behandlung von Hypogonadismus wurde das erste Testosteron-haltige Gel in Deutschland zugelassen, wie Jenapharm mitteilte. Das Gel wird unter dem Handelsnamen Testogel ab Ende März 2003 erhältlich sein. Es stehen dann Einzeldosierungen in Beuteln zur Verfügung, die entweder 25 mg oder 50 mg Testosteron enthalten und einmal täglich auf die Haut von Oberarmen, Schultern oder Bauch aufgetragen werden

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