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Krankenversicherung: Europäische Versichertenkarte geplant

(b). Im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften (C 205 E/236 vom 29. 8. 2002) wurde kürzlich eine Anfrage des EP-Abgeordneten Emmanouil Bakopoulos an die Europäische Kommission bekannt gemacht, die sich auf die Einführung einer europäischen Krankenversichertenkarte bezieht. Laut Auskunft der für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten zuständigen Kommissarin Anna Diamantopoulou stehen die Chancen gut, dass diese bald verwirklicht werden kann.

Beim diesjährigen Gipfeltreffen in Barcelona am 15. und 16. März 2002 waren die Staats- und Regierungschefs der fünfzehn EU-Mitgliedstaaten übereingekommen, im Rahmen ihres Aktionsplans für die Mobilität vom 13. Februar 2003 (COM (2002/72) eine europäische Versichertenkarte einzuführen. Diese soll die Formulare ersetzen, die derzeit für die medizinische Versorgung in einem anderen als dem "Heimat"-Mitgliedstaat erforderlich sind.

Die Karteninhaber sollen damit Anspruch auf Gesundheitsversorgung in einem anderen Mitgliedstaat haben, wobei ihre Heimatversicherung die Kosten übernimmt. Das Reformvorhaben steht im Gesamtzusammenhang der Modernisierung und Vereinfachung der Sozialversicherungssysteme in den Mitgliedstaaten.

Gemäß den Schlussfolgerungen des Rates soll die Kommission bereits anlässlich der Tagung des Rates im Frühjahr 2003 einen entsprechenden Vorschlag vorlegen, der dann im Jahr 2004 zur Abstimmungsreife gebracht werden soll.

Die Einführung der europäischen Krankenversichertenkarte erfordert umfangreiche juristische und technische Vorbereitungen, in die auch die nationalen Gesundheitsbehörden einbezogen werden. Dennoch betrachtet die Kommission das Vorhaben mit einigem Optimismus, vor allem deswegen, weil in den letzten zehn Jahren bereits zahlreiche Forschungsprojekte und Pilotversuche zur Interoperabilität der verschiedenen Systeme durchgeführt wurden.

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