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Salzkonsum: Zu wenig ist genauso schädlich wie zu viel

Nicht nur zu stark gesalzenes Essen soll Herz und dem Kreislauf schaden können, auch das Gegenteil, nämlich salzlose Kost, kann anscheinend negative Folgen haben. Das besagt zumindest eine neue Theorie, die am Forschungszentrum für Bluthochdruck in New Jersey, USA, entwickelt worden ist.

Zwar geht man seit Jahren davon aus, dass ein hoher Salzkonsum den Blutdruck in die Höhe treiben kann, doch längst weiß man auch, dass es Menschen gibt, die übermäßige Mengen an Salz essen können und trotzdem einen normalen Blutdruck behalten. Zudem ist ein hoher Blutdruck zwar ein Risikofaktor für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, jedoch bei weitem nicht der einzige. Soll man nun also von übermäßigem Salzkonsum generell abraten oder sollte man individuell "ausprobieren", wie jemand auf Salz reagiert?

Laut der in der Fachzeitschrift "Journal of Hypertension" vorgestellten Theorie ist Mäßigung in jedem Fall eine gute Idee – und zwar sowohl, was zu viel als auch was zu wenig Salz im Essen anbelangt. Dabei steht allerdings nicht der direkte Einfluss des Salzkonsums auf den Blutdruck im Fokus, sondern indirekte Effekte, die durch zu hohe oder auch zu niedrige Salzzufuhr bedingt sein können. Diese Effekte beziehen sich auf die Alterung des Gefäßsystems. Die Gefäßalterung wird unter anderem durch freie Radikale beschleunigt und die Bildung dieser freien Radikale wiederum durch hohe oder niedrige Salzzufuhr begünstigt. azpd/ral

Quelle: Journal of Hypertension 2002, Vol. 20, S. 555 und 561

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