Berichte

Botanisch-geologische Exkursion: Toggenburg und Alpstein

Das botanisch-geologische Wochenende der Sanacorp Pharmahandel AG, Niederlassung Ulm/Tuttlingen fand vom 12. bis 14. Juni 2002 im Gebiet des Alpsteins und der Churfirsten in den Kantonen Appenzell und St. Gallen statt.

Am ersten Tag gings mit der Luftseilbahn von Krummenau im Toggenburg nach Riethaus. Als botanisches Kleinod entpuppte sich das in 1100 Meter Höhe gelegene Rietbach-Hochmoor in der Faltenmolasse.

An botanischen Besonderheiten trafen wir an: Rundblättrigen Sonnentau, Rosmarinheide, Fieberklee, Mehl-Primel, Sumpf-Herzblatt, Sumpf-Läusekraut, Stern-Segge, Scheiden-Wollgras, Faden-Binse und Echte Sumpfwurz. Beim Abstieg nach Neu-St. Johann streiften wir ein Niedermoor mit dem seltenen, hier üppig blühenden Sumpf-Enzian.

Der zweite Tag führte uns am Chäserrugg (2262 m), einem der sieben Churfirsten, mit seinen alpinen Matten und Geröllhalden in den Bereich der "helvetischen Decke". In der stark verkarsteten Hochfläche haben sich Karsttrichter (Dolinen) gebildet, in deren Schutz sich Hochstaudenfluren entwickeln konnten.

Wir fanden u. a.: Meisterwurz, Trollblume, Alpen-Kratzdistel, Eisenhutblättrigen Hahnenfuß, Silberwurz, Rundblättrigen Steinbrech und Quirlblättriges Läusekraut. Ein Hochgebirgsgewitter trieb die Apothekergruppe vorzeitig ins Gipfelrestaurant. Später dann, in tieferer Lage bei den Schwendiseen, trafen die interessierten und "regenresistenten" Teilnehmer noch auf Alpen-Greiskraut, Pracht-Nelke, Alpen-Sauerampfer, Mücken-Händelwurz und wiederum Massen an Sumpf-Enzian.

Die dritte Wanderung führte im Alpstein vom Gipfel des Hohen Kastens (1795 m) über den Sämtiser See (1209 m) hinab nach Brülisau (920 m).

Die Umgebung des Hohen Kastens ist besonders reich an Blumen, von denen genannt seien: Alpen-Maßlieb, Gold-Pippau, Schabenkraut-Pippau, Zottiges Habichtskraut, Schweizer Löwenzahn, Zwerg-Glockenblume, Kopfige Teufelskralle, Felsen-Leimkraut, Stein-Quendel, Alpen-Süßklee, Berg-Esparsette, Wimper-Mannsschild, Alpen-Leinblatt, Trauben-Steinbrech, Alpen-Ehrenpreis und Blattloser Ehrenpreis.

Nahe der Gipfelwand – ein typisches Beispiel für Schrattenkalk – finden sich botanische Besonderheiten, wie: Hahnenfuß-Hasenohr, Niedrige Schwarzwurzel, Strauß-Glockenblume, Berghähnlein, Allermannsharnisch, Südliche Feuerlilie und Kugelorchis.

Am Sämtiser See schließlich erfreuten uns Gelber Enzian, das verschiedenfarbige Wilde Stiefmütterchen und am nahen Waldrand die Breitblättrige Glockenblume. Die Exkursion unter der bewährten fachkundigen Leitung der Dipl.-Biologin Dr. Dagmar Lange und der Sanacorp-Mitarbeiter Lothar Steuer und Julia Kremmler war ein voller Erfolg. Wir freuen uns schon heute auf eine neue "Tour 2003".

Die vollständige Pflanzenliste mit den deutschen und lateinischen Namen und den Fundorten stellt der Autor Interessenten gern auf Wunsch zu. Fax (08 31) 1 48 54

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.