Arzneimittel und Therapie

Antithrombotische Therapie: Zulassung des ersten direkten Thrombin-Hemmers beant

Erstmals wurde die Zulassung für einen direkten Thrombin-Hemmer für die Prophylaxe von venösen thromboembolischen Erkrankungen (VTE) im Rahmen eines gegenseitigen EU-Anerkennungsverfahrens beantragt , wie AstraZeneca mitteilte. Melagatran und sein oral verfügbares Derivat Ximelagatran (Exanta®) hemmen das Schlüsselenzym der Gerinnung Ų das Thrombin. Das synthetische Peptid kann in einer fixen Dosierung ohne Dosisanpassung an das Körpergewicht gegeben werden, sodass die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Gerinnungsmonitorings entfällt. Dadurch, so AstraZeneca, dürfte diese Substanz die dauerhafte Antikoagulation einfacher und sicherer gestalten.

Melagatran und sein oral verfügbares Derivat Ximelagatran hemmen Thrombin und greifen so in die komplexen Abläufe der Gerinnungskaskade ein. Bisherige Studien haben gezeigt, dass Melagatran/Ximelagatran Vorteile gegenüber den herkömmlichen Medikamenten bieten wie zum Beispiel den Vitamin-K-Antagonisten. Nachteile der Vitamin-K-Antagonisten sind eine geringe therapeutische Breite, das Blutungsrisiko und die Interaktionen mit anderen Medikamenten und bestimmten Nahrungsmitteln.

Die Dosis muss deshalb individuell angepasst und die Gerinnungswerte müssen überwacht werden. Bei der Gabe von Melagatran/Ximelagatran gibt es dagegen festgelegte Dosierungen, so dass eine Kontrolle der Gerinnungswerte überflüssig ist. Zudem traten keine klinisch signifikanten Interaktionen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsmitteln auf. Ximelagatran/Melagatran ist gut wirksam und verträglich.

Weitere Studien zur Schlaganfallprophylaxe

Zurzeit wird die Substanz auch im Rahmen klinischer Studien bei der Prophylaxe und Therapie der tiefen Beinvenenthrombose und beim akuten Koronarsyndrom untersucht. Das klinische Studienprogramm umfasst mehr als 20 000 Patienten in 30 Ländern.

Neben der Akutprophylaxe von venösen thromboembolischen Erkrankungen nach orthopädischen Operationen wird Melagatran/Ximelagatran in Phase-III-Studien auch bei der Langzeitprophylaxe von venösen thromboembolischen Erkrankungen und zur Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern untersucht. In Phase II befinden sich Studien zur Vorbeugung von kardiovaskulären Ereignissen mit Patienten nach akutem Koronarsyndrom. ck

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