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GKV-Finanzentwicklung: Pharmaindustrie verteidigt Finanzausgaben

BERLIN (ks). Angesichts der steigenden Arzneimittelausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hat der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) Ministerin Ulla Schmidt davor gewarnt, den Spardruck bei Arzneimitteln weiter zu erhöhen. Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), erklärte, das aktuelle Defizit belege das Scheitern der Gesundheitspolitik.

BPI-Geschäftsführer Henning Fahrenkamp warf der Ministerin widersprüchliches Verhalten vor: Sie wolle den Patienten eine qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung bieten und bemängle gleichzeitig den Anteil hochpreisiger Medikamente an den Arzneimittelausgaben. "Hochinnovative Medikamente, die Unsummen an Forschungsgeldern gekostet haben, können nicht als Schnäppchen verschleudert werden", erklärte Fahrenkamp.

Auch Yzer sparte nicht an Kritik: "Von einem Euro aus dem Etat der Krankenkassen fallen nur 3,7 Cent auf innovative Arzneimittel. Wer bei diesen Relationen die Ausgaben für Arzneimittelinnovationen als Sündenbock für die desolate Finanzsituation der GKV verantwortlich macht, schießt mit Kanonen auf Spatzen". Nur eine schnellstmögliche marktwirtschaftliche Grundsanierung des Gesundheitswesens nach der Bundestagswahl könne Effizienzvorteile mobilisieren und die bestmögliche Patientenversorgung gewährleisten, so die VFA-Chefin.

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