Prisma

Blutdruck: Hängt von der Länge der Oberschenkel ab

Dass es zwischen der Länge der Oberschenkel und der Höhe des Blutdrucks einen Zusammenhang geben soll, klingt schon reichlich merkwürdig. Australische Wissenschaftler konnten einen solchen Zusammenhang jedoch tatsächlich nachweisen, wie in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Journal of the Epidemiology and Community Health" zu lesen ist.

Mediziner um Kevin Blake von der westaustralischen Universität in Crawley hatten bei dreihundert Föten zwischen der 18. und 38. Schwangerschaftswoche die Länge der Oberschenkel gemessen und sechs Jahre später den Blutdruck der Kinder ermittelt. Ergebnis: Je kürzer der Oberschenkelknochen in der 24. Woche war, desto höher war der Blutdruck bei den Sechsjährigen.

Die Länge der Oberschenkel bei einem Ungeborenen ist laut den Studiendurchführenden somit ebenso ein Hinweis auf die künftige Gesundheit wie das Geburtsgewicht. Auch sehen sie ihre Studie als Indiz dafür, dass sich wichtige Größen für die Gesundheit im Kindes- und Erwachsenenalter früher zu entscheiden scheinen als bisher angenommen. Um so wichtiger sei es für Schwangere, sich in den ersten Schwangerschaftsmonaten optimal zu ernähren und einen gesunden Lebenswandel zu führen. Die Ernährung der Mutter während der späteren Schwangerschaft spiele dagegen möglicherweise keine so große Rolle mehr für die Entwicklung des Kindes. ral

Quelle: Journal of the Epidemiology and Community Health 2002, Vol. 56, Nr. 9, S. 713 – 718

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