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Rauchfreie Volleyball-Weltmeisterschaft: Sportlerinnen werben fürs Nichtrauchen

BERLIN (ks). Vom 30. August bis zum 15. September findet in Deutschland die Volleyball-Weltmeisterschaft der Frauen statt. Besonders daran ist nicht nur, dass es die erste Volleyball-WM auf deutschem Boden ist, sie wird zudem nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation für rauchfreie Sportveranstaltungen ausgerichtet.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marion Caspers-Merk und der Präsident des Deutschen Volleyballverbandes Werner Graf von Moltke erläuterten am 22. August in Berlin, was eine solche rauchfreie Veranstaltung ausmacht: Zigaretten sind nicht nur in den Wettkampfhallen tabu, sondern auch in den VIP-Räumen, Pressezentren und den Transportbussen der Teilnehmerinnen. Darüber hinaus gibt es keine Sponsoren aus der Tabakbranche. Plakate mit dem Slogan "Baggern? Aber bitte rauchfrei" und ein TV-Spot unter dem Motto "no future - for cigarettes" machen auf den besonderen Charakter der WM aufmerksam.

Schmidt und Caspers-Merk unterstützen die Aktion und animierten alle Raucherinnen und Raucher eine Pause vom Glimmstängel einzulegen - zumindest für die Dauer der WM. Sie zählen auf die Vorbildfunktion der Sportlerinnen. Zwar hat die Gesamtzahl der Tabakkonsumenten in Deutschland nicht zugenommen, Sorgen bereitet den Politikerinnen jedoch, dass immer mehr Mädchen und junge Frauen regelmäßig zur Zigarette greifen. In Westdeutschland rauchen 36 Prozent, in Ostdeutschland bereits 39 Prozent der 12- bis 25-jährigen Mädchen und jungen Frauen.

Caspers-Merk verwies auf eine neue dänische Langzeitstudie, die gezeigt habe, dass bei Frauen schon der Konsum von 3 bis 5 Gramm Tabak pro Tag ein hohes Gesundheitsrisiko berge. Bei Männern bestehe ein entsprechendes Risiko erst nach dem Konsum der doppelten Menge. Längst sei auch bekannt, dass Lungenkrebs kein rein männliches Phänomen mehr ist: Von 1980 bis 1995 ist die durch Lungenkrebs verursachte Sterblichkeit bei Frauen um 60 Prozent angestiegen. Wer raucht, hat ein zwölfmal höheres Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Schmidt und Caspers-Merk hoffen, dass die "Girl-Power" der Volleyballspielerinnen überschwappt und immer mehr Mädchen Nichtrauchen "cool" finden.

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