DAZ aktuell

Nosokomiale Infektionen: Hände waschen hilft

BERLIN (sw). Nosokomiale Infektionen (in Einrichtungen des Gesundheitswesens erworbene Infektionen) werden immer häufiger und nicht immer liegt ein ärztliches oder pflegerisches Verschulden vor. Die moderne Medizin mit ihren invasiven, diagnostischen und therapeutischen Verfahren zur Lebensverlängerung, höheres Alter und chronische Vorerkrankungen bei den Patienten, Antibiotika-Resistenzen, Nähe zu anderen Patienten und verminderte Abwehrmechanismen fördern das Auftreten solcher Infektionen (zur Zeit pro Jahr ca. 600 000).

Die häufigsten und bedeutsamsten sind Harnwegsinfektionen, Infektionen der Atemwege, postoperative Wundinfektionen und Sepsis. Die Infektionen können den Patienten erheblich belasten, die Verweildauer im Krankenhaus verlängern und sogar zum Tod führen. Die Krankenhauskosten steigen erheblich. Durch geeignete Erfassung und Bewertung sowie Einsatz und Schulung von Hygienefachpersonal lässt sich die Zahl der Krankenhausinfektionen verringern.

Die wichtigste Einzelmaßnahme zur Prävention nosokomialer Infektionen bleibt die Händedesinfektion. Eine kürzlich publizierte deutsche Studie zeigte, dass nur bei 55,2% der Tätigkeiten mit erwarteter hygienischer Händedesinfektion eine solche tatsächlich durchgeführt wird.

Weitere Informationen: Robert-Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 8: Nosokomiale Infektionen; www.rki.de/GESUND/HYGIENE/HYGIENE.htm

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.