DAZ aktuell

Gesetzlichen Krankenkassen laufen die Mitglieder davon

BERLIN (ks). Rund 380 000 Mitglieder haben von Dezember 2001 bis Juli 2002 ihrer gesetzlichen Krankenkasse den Rücken gekehrt. In den überwiegenden Fällen dürften sie zu privaten Kassen gewechselt sein. Lediglich die Betriebskrankenkassen (BKKen) konnten im ersten Halbjahr einen Mitgliederzuwachs verzeichnen.

Wie der Bundesverband der Betriebskrankenkassen am 12. August mitteilte, konnten die 275 BKKen in Deutschland in den ersten sieben Monaten des Jahres 485 000 neue Mitglieder gewinnen (Zuwachs von 5,4 Prozent). Sie haben mit nunmehr 13,3 Millionen Versicherten einen Marktanteil von rund 18,5 Prozent und sind hinter den Orts- und Ersatzkassen die drittgrößte Kassenart. Am 1. Juli lag der durchschnittliche Beitragssatz der BKKen bei 13,1 Prozent, jener der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) insgesamt bei 14 Prozent.

Der Vorsitzende des BKK-Bundesverbandes Wolfgang Schmeinck nannte den allgemeinen Mitgliederverlust "besorgniserregend". Er bedeute für die GKV einen Netto-Einnahmeverlust für den Solidarausgleich von rund einer Mrd. Euro. Der Existenz der noch relativ kostengünstigen BKKen schreibt Schmeinck es zu, dass die Abwanderung in die private Krankenversicherung nicht noch größere Ausmaße angenommen hat.

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