Arzneimittel und Therapie

Chronische Obstipation: Zulassungserweiterung für Macrogol 3350 plus Elektrolyt

Das Laxans Macrogol 3350 plus Elektrolyte (Movicol®) hat die Zulassungserweiterung für den langfristigen Einsatz bei bestimmten Formen der chronischen Obstipation erhalten, wie die Norgine GmbH mitteilte. Movicol®, ist jetzt auch für Jugendliche ab zwölf Jahren mit der gleichen Dosierung wie für Erwachsene zugelassen.

Der Zeitraum für eine Behandlung mit Movicol® sollte normalerweise zwei Wochen nicht überschreiten. Bei Bedarf kann das Präparat jedoch wiederholt eingesetzt werden. Wie bei allen Abführmitteln wird ein andauernder Gebrauch nicht empfohlen. Eine langfristige Anwendung von Movicol® kann erforderlich sein bei:

  • Patienten mit schwerer chronischer oder refraktärer Obstipation,
  • Obstipation, hervorgerufen durch bestimmte neurologische Erkrankungen (Morbus Parkinson und Multiple Sklerose),
  • Obstipation, die durch obstipationsfördernde Medikamente verursacht wird, im Besonderen durch Opioide und Anticholinergika.

Eine schwere Komplikation der chronischen Obstipation ist die Koprostase (Kotstau). Dadurch entstehen bevorzugt im Rektum Kotsteine, die eine regelmäßige Entleerung verhindern. Für die medikamentöse Therapie der Koprostase ist in Deutschland nur Macrogol 3350 plus Elektrolyte zugelassen. Bei der Behandlung der Koprostase sollte Movicol® normalerweise nicht länger als drei Tage angewendet werden.

Macrogole als Abführmittel

Macrogol 3350, ein Polyethylenglykol, wird wegen seiner Wasserbindungskapazität und osmotischen Aktivität eingesetzt. Der Wirkstoff ist inert, die Resorption zu vernachlässigen. Mithilfe von Macrogol 3350 wird eine definierte, oral zugeführte Wassermenge ins Kolon transportiert. Dadurch löst sich der verfestigte Kot auf. Die entstehende Volumenzunahme bewirkt über Dehnungsrezeptoren die Auslösung der physiologischen Darmperistaltik.

Weil Macrogol durch die Hydratisierung des Stuhls und die damit verbundene Volumenzunahme die Darmperistaltik in Gang setzt oder normalisiert und dabei die Funktion der Darmschleimhaut nicht beeinflusst, kommt es zu einer Regeneration der natürlichen Darmperistaltik. Die Darmschleimhaut kann sich von der vorangegangenen Verstopfung oder auch von einem vorhergegangenen Missbrauch von Abführmitteln erholen. ck

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