BVA-Info

Versandhandel mit Arzneimitteln: Deutliches Nein der Bevölkerung

Über 7 700 000 Unterschriften gegen den Versandhandel mit Arzneimitteln sind am 3. Juli Gudrun Schaich-Walch, Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, stellvertretend für die Gesundheitsministerin überreicht worden. Die Angestellten in Apotheken sind maßgeblich am Zustandekommen dieser größten Unterschriftsaktion in Deutschland beteiligt. Sie haben über Wochen die Kundenkontakte in Apotheken neben einer umfassenden Beratung zu Arzneimitteln auch dazu genutzt, die Bevölkerung über den Versandhandel mit Arzneimitteln und seine Folgen aufzuklären. Das Votum der Bevölkerung ist eindeutig: Nein zum Versandhandel mit Arzneimitteln.

Der Bundesverband der Angestellten in Apotheken (BVA) befürchtet, dass die Arzneimittelsicherheit in Deutschland durch einen grenzüberschreitenden Versandhandel mit Arzneimitteln gefährdet ist. Zum einen kann die Qualität der Arzneimittel durch Fälschungen und unklare Herkunft beeinträchtigt sein, zum anderen gelten die Gesetze der Herkunftsländer, die andere (geringere) Anforderungen an die Arzneimittelsicherheit stellen. Zudem ist ein wichtiger Baustein für den Therapieerfolg mit Arzneimitteln der persönliche Kontakt in der Apotheke. Nur hier können Patienten, die seit Jahren mit ihrer gesamten Medikation bekannt sind, adäquat versorgt und Unstimmigkeiten in der Therapie beseitigt werden.

Deutlicher geht's nicht!

In der jetzigen Situation, in der viele Krankenkassen ihre Mitglieder dazu auffordern, Arzneimittel bei Internetapotheken im Ausland zu bestellen (in Deutschland gesetzlich verboten) und die Regierung nicht energisch dagegen vorgeht, ist zu befürchten, dass ein ungeregelter Versandhandel eingeführt wird. "Dies kostet nicht nur Wählerstimmen und Steuergelder, sondern bringt auch eines der höchsten Güter der deutschen Arzneimittelversorgung in Gefahr: die Arzneimittelsicherheit", betonte Monika Oppenkowski, Vorsitzende des BVA, bei der Übergabe der Unterschriften. "Das Votum der Bevölkerung zum Versandhandel mit Arzneimitteln ist eindeutig: Nein. Keine Regierung, keine Partei kann es sich leisten, darüber hinweg zu gehen."

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