Arzneimittel und Therapie

Osteoporose: Alendronat reduziert das Risiko für Knochenbrüche

Bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose reduziert die Behandlung mit dem Bisphosphonat Alendronat (Fosamax®) das Risiko multipler symptomatischer Knochenbrüche ganz erheblich. Der Schutzeffekt ist bereits nach dreimonatiger Einnahme nachweisbar und hält mindestens über den Beobachtungszeitraum von rund 4 Jahren an. Da die präventive Wirkung an der Wirbelsäule besonders ausgeprägt ist, kann angenommen werden, dass die Alendronat-Therapie der gefürchteten Wirbelsäulenverkrümmung infolge multipler Wirbelbrüche ("Witwenbuckel") bei Osteoporose vorbeugt.

Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die nach einer Mitteilung von MSD soeben im Fachblatt der American Geriatric Society veröffentlicht wurde. Die Studie zeigt, dass die Behandlung mit Alendronat nicht nur das Risiko eines ersten osteoporotischen Knochenbruchs reduziert, sondern die Gesamtzahl osteoporotisch bedingter Frakturen verringert.

Diese Analyse des "Fracture Intervention Trial" (FIT) schloss 2027 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose im Alter zwischen 55 und 81 Jahren ein. Alle wiesen zu Studienbeginn entweder bereits einen Wirbelbruch auf oder erfüllten die WHO-Kriterien einer Osteoporose bezüglich der Knochendichtewerte. Nach dem Zufallsprinzip erhielten die Frauen entweder eine Therapie mit Alendronat (2 Jahre lang 5 mg/Tag, dann 10 mg/Tag) oder Plazebo.

Abhängig von ihrer täglichen Calciumeinnahme erhielten die Patientinnen zusätzlich 500 mg Calcium und 250 Einheiten Vitamin D. Die durchschnittliche Beobachtungszeit betrug 4,3 Jahre.

Weniger Knochenbrüche

Zwei oder mehr symptomatische Knochenbrüche erlitten 86 von 1817 Frauen der Plazebogruppe und 51 von 1841 Frauen der Alendronatgruppe. So wurde unter Alendronat das Risiko multipler symptomatischer Knochenbrüche insgesamt um 42% und speziell an der Wirbelsäule um 84% reduziert. Die Ereigniskurven gingen bereits nach drei Monaten deutlich auseinander, nach 6 Monaten war der Unterschied für die symptomatischen Wirbelfrakturen statistisch signifikant.

Dies ist nach Aussage von MSD von besonderer Bedeutung, da hiermit belegt ist, dass auch Frauen, die unter Alendronat-Einnahme einen Knochenbruch erlitten, von der Fortführung der Therapie profitierten. Diese Patientinnen gelten als Hochrisikogruppe bezüglich der Entwicklung multipler Knochenbrüche.

Alendronat verminderte das Risiko der Frauen, drei und mehr symptomatische Frakturen zu erleiden um 75%. Keine einzige Patientin entwickelte unter Alendronat drei oder mehr symptomatische Wirbelbrüche, verglichen mit sieben Patientinnen in der Plazebogruppe. Berücksichtigt man alle Frakturen, die sich in der Beobachtungszeit ereigneten, dann traten unter Alendronat-Therapie 34% weniger symptomatische Knochenbrüche und 63% weniger symptomatische Wirbelbrüche auf als unter der Plazebo-Behandlung. Die Risikoreduktion blieb während der gesamten Studiendauer voll wirksam und war in allen Subgruppen einheitlich nachweisbar, zum Beispiel bei älteren Frauen ebenso wie bei jüngeren, bei Frauen mit vorangegangenem Knochenbruch ebenso wie bei Frauen, die noch keine Fraktur erlitten hatten. hel

Literatur Levis, S., et al.: Alendronat reduces the risk of multiple symptomatic fractures: results from the fracture intervention trial. J. Am. Geriatr. Soc. 50, 409 – 415 (2002).

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