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Cannabis macht vergesslich

Wer jahrelang regelmäßig einen Joint raucht, kann sich schlechter erinnern, weniger konzentrieren, und besitzt ein ungenaueres Zeitgefühl. Das ergaben Tests an über hundert regelmäßigen Konsumenten von Cannabis und gleichaltrigen Personen, die kein Cannabis konsumieren.

Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden die kognitiven Fähigkeiten von 102 regelmäßigen Cannabisrauchern (51 Langzeitkonsumenten mit einer durchschnittlichen Rauchvergangenheit von knapp 24 Jahren und 51 Kurzzeitkonsumenten, die durchschnittlich seit 10 Jahren Cannabis rauchten) mit denen von 33 Kontrollpersonen verglichen.

Die Studienteilnehmer mussten mehrmals eine Reihe von Aufgaben bestehen: Wörter auswendig lernen, Texte lesen und wiedergeben, Karten sortieren, Lücken in Buchstaben- und Zahlenreihen entdecken etc. Dabei zeigte sich, dass sich der Cannabiskonsum offenbar negativ auf die Denk- und Gedächtnisleistung auswirkt. In fast allen Aufgaben schnitten die Personen deutlich am schlechtesten ab, die über zwanzig Jahre lang regelmäßig Cannabis konsumiert hatten. Jene mit durchschnittlich 10 Jahren Drogenkarriere hatten zwar meist ein nur kleines Defizit verglichen mit den Kontrollpersonen, dennoch war der Unterschied messbar.

Besonders auffällig war das mangelnde Zeitgefühl bei den Cannabiskonsumenten: Alle irrten sich gleichermaßen, wenn es darum ging, den Zeitaufwand für soeben beendete Aufgaben einzuschätzen: Im Schnitt unterschätzten sie die Zeit um ein Drittel. azpd/ral

Quelle: Journal of the American Medical Association 2002, Vol. 287, Nr. 9, S. 1123 – 1131

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