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Schwerhörigkeit: Schuld könnte Magensaft sein

Wenn Menschen in früher Kindheit gehörlos werden, ist die Ursache meistens eine Mittelohrentzündung. Diese wiederum kann viele Ursachen haben. Eine davon ist laut einer in der Fachzeitschrift "Lancet" veröffentlichten Studie Magensaft, der bei Babys, die auf dem Rücken liegen, leicht ins Mittelohr gelangen kann.

Wenn bei einer Mittelohrentzündung Flüssigkeit austritt, kann sich ein Pfropf aus klebrigem Schleim bilden, der das Ohr verstopft. Dieses so genannte Leimohr kann, wenn man es nicht bemerkt und nicht behandelt, zur völligen Taubheit führen. Eine Entzündung des Mittelohres ist in der Kindheit recht häufig und kann viele Ursachen haben. Eine davon ist Magensaft, der in die Speiseröhre zurückfließt. Bei Babys, die auf dem Rücken liegen, gelangt der saure Saft leicht durch die eustachische Röhre ins Mittelohr. Dort greift er die Schleimhaut an und macht sie anfällig für Bakterien. Der Schleim, der die Ohren verstopft, entsteht durch den Abwehrkampf des Körpers gegen diese Bakterien. In mehr als drei Viertel der Schleimproben aus den Ohren von Babys fanden britische Forscher kürzlich Spuren von Magensaft. Dieser scheint also eine recht häufige Ursache für Mittelohrentzündungen bei Babys zu sein. azpd

Quelle: Tasker A et al: Lancet 2002, Vol. 359, Nr. 9305, S. 493

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