Prisma

C75 sorgt für eine bessere Fettverbrennung

Eine an der Johns Hopkins Universität in Baltimore entwickelte Verbindung hat im Tierversuch mit Mäusen erneut gezeigt, dass sie ein Kandidat für die Entwicklung potenter Diätpillen ist. Bei der Substanz handelt es sich um ein Butyrolacton mit dem vorläufigen Namen C75, das bereits seit einigen Jahren erforscht wird.

Bereits vor zwei Jahren konnte mit C75 in einem Versuch mit adipösen Mäusen eine deutliche Gewichtsreduktion erzielt werden. Das Ergebnis des Versuchs wurde damals in der renommierten Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht (Science 2000, Vol. 288, Nr. 5475, S. 2379, s. a. DAZ Nr. 28/2000, S. 6).

In der nun vorliegenden Studie wurde die Substanz ebenfalls Mäusen verabreicht. Die Tiere waren zuvor mithilfe einer fettreichen Ernährung gemästet worden. Im Rahmen der Studie erhielten sie C75 oder Plazebo in den Unterleib injiziert. Gemessen wurde vor und nach der Behandlung die Konzentration an Malonyl-CoA im Blut. Malonyl-CoA ist am Fettstoffwechsel beteiligt, in dem Sinn, dass es die Verbrennung von Fett verhindert. Das Enzym fand sich in der Verum- und in der Plazebogruppe zu gleichen Mengen im Blut.

Die Tiere, die C75 erhalten hatten, verbrannten jedoch 33 Prozent mehr an Kalorien als die Kontrolltiere und verloren entsprechend 50 Prozent mehr an Fett. Um herauszufinden, wie C75 in den Stoffwechsel genau eingreift, gaben die Wissenschaftler den Stoff anschließend auf Zellkulturen von Menschen und Mäusen. Dabei zeigte sich, dass C75 Malonyl-CoA daran hindert, fettverbrennende Enzyme zu blockieren.

Mit dieser und den bereits früher festgestellten Effekten eignet sich C75 als potenzieller Wirkstoff im Kampf gegen die Adipositas. Ob es den Weg hin zu einem zugelassenen Arzneimittel tatsächlich schafft, kann derzeit allerdings noch nicht abgeschätzt werden. In jedem Fall werden noch einige Jahre bis dahin vergehen. ral

Quelle: PNAS Online, Early Edition, veröffentlicht am 11. 6. 2002; www.pnas.org

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.