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Tägliche Kopfschmerzen: Meistens ist es Migräne

Wenn Patienten täglich oder fast täglich unter Kopfschmerzen leiden, ist eine genaue Diagnostik von entscheidender Bedeutung. Denn häufiger als bislang angenommen, handelt es sich dabei um eine chronische Migräne, so die Aussage von Wissenschaftlern der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG).

Etwa vier bis fünf Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden an chronischen täglichen Kopfschmerzen. Bislang gingen Mediziner davon aus, dass es sich bei der Mehrzahl dieser Fälle um chronische Spannungskopfschmerzen handelt. Neuere epidemiologische Untersuchungen liefern nun jedoch ein anderes Bild.

Chinesische Wissenschaftler befragten 3377 zufällig ausgewählte Erwachsene nach der Häufigkeit von Kopfschmerzen. Studienteilnehmer, die öfter als drei Tage pro Woche Kopfschmerzen hatten, wurden von einem Arzt telefonisch interviewt. Ergebnis: 4,3% der Frauen und 1,9% der Männer berichteten über chronische Kopfschmerzen. Ein Drittel der Betroffenen nahm deshalb häufig oder sogar täglich Schmerzmittel ein.

Mehr als die Hälfte der Patienten (55%) hatte eine so genannte transformierte Migräne, also pochend-pulsierende Schmerzen, oft im ganzen Kopf sowie Attacken mit stärkeren Schmerzen, begleitet von Übelkeit und Erbrechen. Unter dem eher dumpf-drückenden chronischen Spannungskopfschmerz litten dagegen 44% der Befragten.

"Das Ergebnis zeigt, dass Patienten, die täglich oder fast täglich unter Kopfschmerzen leiden, von einem Kopfschmerzspezialisten behandelt werden sollten", kommentieren die DMKG-Wissenschaftler. Denn die unterschiedlichen Kopfschmerzarten bedingen auch unterschiedliche Behandlungsstrategien. So stehen zur Prophylaxe der Migräne verschiedene Arzneistoffe (Metoprolol, Propanolol, Flunarizin) zur Verfügung, die bei Spannungskopfschmer-zen wenig oder keine Wirkung zeigen. Bei letzteren helfen dagegen bestimmte Antidepressiva, die in die Schmerzverarbeitung eingreifen. dmkg

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft

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