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Zum fünften Mal findet der "Tag der Apotheke" statt, ein Datum, mit dem die deutschen Apotheken auf sich und ihre Leistungen aufmerksam machen wollen. In diesem Jahr steht das Thema "Gesund mit Kindern unterwegs" im Mittelpunkt – die Apotheke als Beratungs- und Informationszentrum, wenn es darum geht, Gesundheitsvorbereitungen für eine Reise zu treffen, vor allem dann, wenn Kinder mit dabei sind. Sicher ein wichtiges Beratungsthema, das lohnt, nach außen kommuniziert zu werden.

Ob dabei so sprachliche "Ausrutscher" in der Broschüre sein müssen wie die Überschrift "Reisen mit Kids & Co" oder "Extra Rätselseiten für Kids", sei dahin gestellt. Ich bin nicht unbedingt ein Gegner von Anglizismen – manchmal gibt es Wörter, die lassen sich mit einem englischen Begriff viel besser und umfassender ausdrücken als mit einer deutschen Umschreibung. Aber "Kids"? Doch das nur am Rande.

Wichtiger ist es viel mehr, dass möglichst viele Apotheken dieses Thema am 13. Juni und in den nächsten Tagen nach außen tragen, z. B. durch Schaufensterdekorationen, durch Hinweise in der Offizin und durch Ansprache der Kunden und aktive Beratung. Und nicht nur an diesem Tag, sondern auch in den nächsten Tagen und Wochen.

Die Apotheke kann sich als kompetente Beratungsstelle für die Reiseapotheke, für Fernreise-Impfberatung und reisemedizinisches Know how profilieren. Gerade in einer Zeit, in der über die Institution der Apotheke nachgedacht wird – im Gegensatz zum Versandhandel –, ist es wichtig, zu zeigen, dass die Apotheke wichtige Dienstleistungen erbringt, auf die man nicht verzichten möchte. Dazu gehören auch die Gratis-Beratungen in Sachen Reiseapotheke und Reisemedizin, die professionelle Erstellung eines Impfkalenders für geplante Fernreisen und Hinweise auf gesundheitliche Gefahren bei Last-Minute-Reisen, wenn keine Zeit mehr bleibt, eine entsprechende Prophylaxe zu betreiben.

Vor allem die leichte Erreichbarkeit einer Apotheke, der einfache Zugang zur Beratungsleistung, das ausführliche und persönliche Gespräch mit einer Apothekerin oder einem Apotheker über reisemedizinische Vorbeugemaßnahmen – das ist es, was den Unterschied zu einem Call-Center einer Versandapotheke ausmacht, so sie denn käme. Auch hier also: Nutzen Sie den Tag der Apotheke (und die nächsten Wochen) für eine aktive Beratung in Sachen Reisen mit Kindern, Reiseapotheke und Reisemedizin. Nutzen Sie ihn aber auch, um Ihre Kunden auf die Institution der Apotheke, wie wir sie heute haben und mit all ihren Gratisleistungen, hinzuweisen – und sammeln Sie noch ein paar Unterschriften: pro Apotheke.

Unser Schwerpunktthema in dieser DAZ ist nicht alltäglich: "Pharmazie studieren in Kabul?" Wenn Sie den Beitrag gelesen haben, dann wissen Sie, dass das Fragezeichen dahinter nicht dick genug ausfallen kann. Delegierte des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, unter ihnen ein pharmazeutischer Hochschullehrer, hatten Gelegenheit, die pharmazeutische Fakultät der afghanischen Hauptstadt, die noch weitgehend in Trümmern liegt und zu 90% unbewohnbar ist, zu besuchen.

Erstaunlich: Selbst während des Krieges lief der Lehrbetrieb, von wenigen Unterbrechungen abgesehen, weiter, auch unter die Existenz bedrohenden Bedingungen. Unter der Taliban-Herrschaft waren Studentinnen von der Universität verbannt und konnten erst im vergangenen Sommer ihr Studium wieder aufnehmen. Der Unterricht erfolgt derzeit auch in den praktischen Fächern nur theoretisch. Die Labore und Unterrichtssäle sind noch in einem katastrophalen Zustand. Es fehlt an allem. Wer helfen möchte, z. B. mit englischsprachigen Lehrbüchern oder gebrauchten Geräten: Bitte wenden Sie sich an Professor Lippold in Düsseldorf, der die Hilfsangebote koordiniert.

Noch ein Tipp zum kommenden Sonntag, den 16. Juni: Falls Sie sich noch nicht angemeldet haben, kommen Sie doch einfach spontan zum Erlebniskongress Kommunikation nach Köln. Dort erleben Sie, dass Kommunikation, wo und mit wem auch immer, keine Zauberei ist. Experten zeigen, wie's geht.

Peter Ditzel

Tag der Apotheke und mehr

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