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Typ-1-Diabetes: Ein Antikörper verspricht Hoffnung

Ein neuer Antikörper soll den Verlust von Insulin-produzierenden Zellen bei Typ-1-Diabetes verhindern. In einer ersten klinischen Studie, die nun in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde, hat sich die Substanz bereits bewährt.

Typ-1-Diabetes beruht auf einer autoimmunen Zerstörung der Betazellen in den Langerhans-Inseln des Pankreas. In früheren Studien konnte gezeigt werden, dass der Verlust der Betazellen durch kontinuierliche Immunsuppression gebremst wird. Mithilfe eines gegen T-Lymphozyten gerichteten Antikörpers erhofft man sich denselben Effekt – allerdings bei nur kurzfristiger Behandlung.

In präklinischen Studien erwies sich ein humanisierter monoklonaler Anti-CD3-Antikörper mit der vorläufigen Bezeichnung CD3-hOKT3gamma1 (Ala-Ala) als geeignet. In der nun veröffentlichten Studie wurde dieser Antikörper bei 12 Patienten eingesetzt, die sechs Wochen zuvor die Diagnose Typ-1-Diabetes erhalten hatten. Die Behandlung dauerte 14 Tage, die anschließende Beobachtungs- und Dokumentationsphase lief über ein Jahr.

Bei 9 der 12 Patienten war die Therapie mit dem Antikörper erfolgreich. Ihre körpereigene Insulinproduktion bleib konstant oder stieg sogar wieder leicht an, der Effekt blieb über den gesamten Studienzeitraum erhalten. Schwerwiegende unerwünschte Effekte wurden nicht beobachtet, die häufigsten Nebenwirkungen waren Fieber, Hautausschlag und Anämie. Der Antikörper soll nun in größeren klinischen Studien getestet werden. ral

Quelle: New England Journal of Medicine 2002, Vol. 346, Nr. 22, S. 1692-1698

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