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Fortbildung ist ins Gespräch gekommen. Schon vor einigen Jahren wurden Stimmen laut, ob es nicht besser sei, Fortbildung zur Pflicht zu machen. In der letzten Zeit kommen erneut von verschiedenen Seiten Überlegungen hoch, eine Pflichtfortbildung einzuführen. Auch vor dem Hintergrund eines Qualitätsmanagementsystems, das jetzt noch in den Bereich der Freiwilligkeit fällt, das aber unser Hauptkunde, die gesetzliche Krankenversicherung, eines Tages von uns verlangen wird, wird dann wohl die Frage auftauchen, wie wir denn unser Wissen und unsere Kenntnisse nachweislich auf dem Laufenden halten. Und dann dürfte die Forderung nach einer Pflichtfortbildung nicht mehr allzu weit weg sein.

Unser Wissen nimmt immer schneller zu. Was Wissenschaftler allein im Bereich der Wirkmechanismen, beispielsweise auf zellulärer Ebene, im Bereich der Gentechnologie oder auf molekularer Ebene in den letzten fünf bis zehn Jahren entdeckt und erforscht haben, ist gewaltig. Ganz abgesehen von der Entdeckung neuer Wirkprinzipien und Wirkstoffe – wer heute vor zehn oder zwanzig Jahren sein Staatsexamen in der Pharmazie gemacht hat und seit dem nie einen Fortbildungskongress besucht, eine Fachzeitung gelesen oder ein Fachbuch gewälzt hat, der hat schlechte Karten. Im Klartext: Eine kompetente Beratung und Information von Arzt und Patient ist mit dem Wissen von vor zwanzig Jahren heute nicht mehr möglich.

Eine Fortbildung war und ist also unerlässlich – und die meisten von uns haben sich wohl auf irgendeine Art und Weise fortgebildet. Wozu also über Pflichtfortbildung reden, wenn es auch auf freiwilliger Basis funktioniert? Das Problem scheint dabei zu sein, dass die Fortbildungsbereitschaft bei Apothekerinnen und Apothekern exzellent ist – aber eben nicht bei allen, wie auch in der berufspolitischen Fragestunde in der vergangenen Woche im Rahmen des Fortbildungskongresses der Bundesapothekerkammer in Meran zu hören war.

Deshalb steht nach wie vor die Frage im Raum, ob eine generelle Pflichtfortbildung für alle kommen soll, ein Frage, die gelöst werden müsse, hieß es, da ansonsten wohl Reglementierungen zu erwarten seien. Die ABDA sei bestrebt, Fortbildung eher auf freiwilliger Schiene zu organisieren. Die Sache mit den Fortbildungspunkten, die man für den Besuch einer Fortbildungsveranstaltung bekommt, ist da ein Ansatz.

In Italien ist, so war zu hören, Fortbildung seit kurzem zur Pflicht geworden. Innerhalb einer bestimmten Zeit muss eine bestimmte Anzahl an Fortbildungspunkten gesammelt werden. Man kann gespannt sein auf die Ergebnisse unserer italienischen Kolleginnen und Kollegen.

Der Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer in Meran ist sicher eine besondere Art der Fortbildung, zumal sie sich nicht jeder leisten kann, zeitlich (eine Woche), aber auch finanziell. Eine einwöchige Fortbildung kann nicht die Norm sein. Für eine kontinuierliche Fortbildung ist schon eher die Lektüre einer Fachzeitung geeignet. Nicht zuletzt deshalb gehört es zu unserem Redaktionsprogramm, ausführlich über Fortbildungskongresse zu berichten, so dass alle, die nicht an solchen Kongressen teilnehmen können, auch von der Wissensvermittlung auf Kongressen profitieren.

Sie finden in dieser DAZ-Ausgabe unseren Bericht über den Meraner Kongress mit seinen Schwerpunkten Atherosklerose und Lipidstoffwechsel, Therapie von Augenerkrankungen sowie das Thema Präimplantationsdiagnostik.

Sich fortbilden ist die eine Sache, die andere, das Wissen im Praxisalltag einzusetzen. Dies gelingt nur demjenigen, der auch richtig kommunizieren kann. Was man unter richtiger Kommunikation versteht, wie man sie einsetzt, das erfahren Sie auf dem "Erlebnis-Kongress Kommunikation", den der Deutsche Apotheker Verlag und der Bundesverband der Angestellten in Apotheken am 16. Juni gemeinsam in Köln veranstalten.

Referenten bringen Ihnen das 1 x 1 der Kommunikation nahe und zeigen, wie die persönliche Ausstrahlung ein Schlüssel zum Erfolg werden kann. In sieben Workshops können Sie sich dann Grundlagen der Kommunikation erarbeiten, z. B. in schwierigen Kundengesprächen bei Reklamationen, bei Zusatzverkäufen, bei der Kommunikation im Team und – ganz praktisch – am Apothekentelefon. Auch der Frage, wie man weltweit "kommuniziert", nämlich via Internet, widmet sich ein eigener Workshop.

Wer richtig kommunizieren kann, wird seine Kunden nicht nur zufrieden stellen, sondern auch begeistern. Wie man es macht? Sie erleben es mit uns in Köln auf dem "Erlebnis-Kongress Kommunikation". Und wenn Sie meinen, das geht nicht mit rechten Dingen zu, sondern ist Zauberei – schauen Sie genau hin und hören Sie gut zu ...

Wir freuen uns, Sie in Köln zu treffen. Das Programm finden Sie auf Seite 129.

Peter Ditzel

Da werden Sie was erleben!

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