Arzneimittel und Therapie

Bisphophonate: Zoledronsäure zur Behandlung von Knochenmetastasen

Der wissenschaftliche Beirat der Europäischen Arzneimittelbehörde (CPMP, Committee for Proprietary Medicinal Products) hat eine positive Beurteilung für Zoledronsäure (Zometa®) zur Behandlung von Knochenmetastasen bei soliden Tumoren erteilt, wie Novartis mitteilte. Zoledronsäure wird bisher zur Behandlung der tumorinduzierten Hyperkalzämie eingesetzt. Mit der Erweiterung der Zulassung soll Zoledronsäure auch zur Verhinderung von skelettbezogenen Ereignissen bei Patienten mit Krebs im fortgeschrittenen Stadium, der die Knochen involviert, verwendet werden.

Das Zulassungsgesuch für Zoledronsäure basiert auf Daten aus drei großen internationalen klinischen Studien mit über 3000 Patienten mit Myelom, Brust-, Prostata-, Lungenkrebs und anderen soliden Tumoren, die zur Prüfung der Wirksamkeit und Verträglichkeit des Bisphosphonats in der Behandlung von krebsbedingten Knochenläsionen durchgeführt wurden.

Wirkmechanismus erst teilweise bekannt

Zoledronsäure ist ein Bisphosphonat zur intravenösen Verabreichung. Sie wirkt spezifisch als Inhibitor der Knochenresorption. Die Substanz senkt den Calciumspiegel im Serum und hemmt die Calciumausscheidung über die Nieren. Die selektive Wirkung von Bisphosphonaten auf das Knochengewebe ist durch ihre hohe Affinität zum Knochenmineral bedingt. Durch Wechselwirkungen mit dem Zytoskelett hemmen Bisphosphonate die Migration und die Anheftung von Osteoklasten an Knochenstrukturen.

Der genaue molekulare Wirkungsmechanismus, der zur Hemmung der Osteoklastenaktivität führt, ist allerdings nur teilweise bekannt. In Langzeituntersuchungen am Tier hemmte Zoledronsäure die Knochenresorption, ohne die Neubildung, die Mineralisation oder die mechanischen Eigenschaften des Knochens nachteilig zu beeinflussen.

Kontraindikationen und unerwünschte Nebenwirkungen

In klinischen Studien mit Patienten mit Knochenmetastasen wurde Zoledronsäure im Allgemeinen gut vertragen und wies ein anderen Bisphosphonaten vergleichbares Sicherheitsprofil auf. Die häufigsten Nebenwirkungen waren ein erkältungsähnliches Syndrom (Fieber, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Skelettschmerzen), Müdigkeit, Magen-Darm-Reaktionen, Anämie, Asthenie, Husten, Atemnot und Ödem.

Zoledronsäure und andere intravenös verabreichte Bisphosphonate wurden mit Berichten über Niereninsuffizienz in Verbindung gebracht. Deshalb ist eine Überwachung der Nierenfunktion zu empfehlen. Vorsicht ist geboten, wenn Zoledronsäure mit anderen potenziell nephrotoxischen Medikamenten verabreicht wird. Die Dosis von Zoledronsäure sollte 4 mg nicht überschreiten, und die Infusionsdauer sollte nicht weniger als 15 Minuten betragen. ck

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