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Verband der Versandapotheker gegründet

KÖLN (diz). Am 27. April hat sich in Köln der "Bundesverband deutscher VersandapothekerInnen" (BVDVA) gegründet als ein "Zusammenschluss innovativer Apotheker und Apothekerinnen, die den pharmazeutischen Arzneimittelversandhandel an den Endverbraucher in Deutschland im Sinne der ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung organisieren werden". Gründungsmitglieder sind Ų wie der Internetseite des Verbands (www.bvdva.de) zu entnehmen ist Ų niedergelassene Apotheker quer durch die Republik. Vorsitzender ist Dr. Thomas Kerckhoff, der zugleich Geschäftsführer des schweizerischen Versandhandels MediService AG (www.mediservice.ch) ist.

Kerckhoff erklärte auf der Gründungsversammlung, dass sich die Apotheker in Deutschland zu lange einem konstruktiven Dialog verweigert hätten. "Mit dem BVDVA wollen wir ein politisches Forum für alle Apotheker schaffen, die an der Erarbeitung der Rahmenbedingungen des qualitätsgesicherten Versandhandels in Deutschland mitwirken wollen. Außerdem fordern wir Rechtssicherheit und Chancengleichheit für deutsche Apotheker!", so Kerckhoff.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt habe deutlich gemacht, dass sie die Voraussetzungen für den Arzneimittelversandhandel in Deutschland schaffen wolle. Mit der Gründung des Bundesverbandes Deutscher VersandapothekerInnen wollten die Apotheker ihre Bereitschaft zu einer konstruktiven Mitarbeit demonstrieren.

Chancengleichheit mit europäischen Kollegen

Wie aus den Angaben auf der Internetseite hervorgeht, ist der BVDVA der Ansicht, dass "dem Verbraucher die Freiheit des Bezugsweges zu ermöglichen ist. Der pharmazeutisch gesicherte Arzneimittelversandhandel ist in Deutschland zuzulassen." Gefordert wird "Chancengleichheit mit den europäischen Kollegen".

Der qualitätsgesicherte Arzneimittelversandhandel an den Endverbraucher sei in vielen Industrienationen integraler Bestandteil der Versorgungskette. Der für den Verbraucher praktische und für die Wirtschaft ökonomische Nutzen dieses gesicherten Betriebsmodells solle Bestandteil der Arzneiversorgung in Deutschland werden.

Versand nur durch öffentliche Apotheken

Der BVDVA will sich dafür einsetzen, so heißt es dort, dass der Arzneimittelversandhandel nur durch Versandapotheken organisiert werden darf, die ihrem rechtlichen Status nach öffentliche Apotheken sind, allerdings mit Sondervertriebsweg. Die Apotheken müssen also unter der verantwortlichen Leitung eines Apothekers/einer Apothekerin stehen und allen Rechten und Pflichten einer öffentlichen Apotheke nachkommen. Dies schließe die Teilnahme am Nacht- und Notdienst sowie die Bereitstellung des vollen Arzneimittelsortiments mit ein.

Versandapotheken sollen das bestehende Versorgungssystem der öffentlichen Apotheken ergänzen, nicht ersetzen. Diese Apotheken mit Sondervertriebsweg sollen, wie alle anderen Apotheken auch, ausschließlich in Deutschland zugelassene Arzneimittel distribuieren dürfen, wodurch Produktqualität und Produkthaftung im vollem Umfang gewährleistet seien.

Wie der BVDVA weiter in seiner Internetseite schreibt, finde trotz des Arzneimittelversandhandelsverbotes in Deutschland täglich Arzneiversand statt. Dies bedeute eine Rechtsunsicherheit für den Verbraucher und eine Benachteiligung für den deutschen Apotheker.

Apotheke mit Gütesiegel

Der BVDVA ist überzeugt davon, dass der Verbraucher aufgrund der zahllosen unseriösen Arzneimittelanbieter im Internet eine verlässliche Orientierungshilfe benötigt. Im Gegensatz zu dubiosen Anbietern könnten deutsche Apotheker und Apothekerinnen seriöse Angebote im Arzneimittelversandhandel machen. Lizensierte Versandapotheken seien mit einem Gütesiegel zu versehen. Die Möglichkeiten der illegalen, unkontrollierten Medikamenteneinfuhr aus dem Ausland sind zu unterbinden.

Außerdem versucht der BVDVA darauf aufmerksam zu machen, dass der legale Bezug von Arzneimitteln aus dem EU-Binnenmarkt für den deutschen Verbraucher heute Realität sei. Versandapotheken aus dem EU-Binnenmarkt lieferten preisgünstige Arzneimittel unter Ausnutzung bestehender Mehrwertsteuerdifferenzen. Deutsche Apotheker und Apothekerinnen seien aber durch geltendes Recht von diesem Wettbewerb ausgeschlossen. Hier bestehe de facto, so der BVDA, eine Inländerdiskriminierung deutscher Apotheker und Apothekerinnen, die beseitigt werden müsse.

Das sind die Mitglieder im BVDVA:

– Thomas Anthes, Pelikan Apotheke, Bremerhaven – Paul Christoph Dörr, Berg Apotheke, Tecklenburg, – Dr. Thomas Kerckhoff, MediService NL Deutschland, Köln – Markus Kerckhoff, Schloss Apotheke, Bergisch Gladbach – Dr. Georg Krauss, St. Georg Apotheke, Bamberg – Holger Mai, Apotheke am Berliner Tor, Wesel – Martin Regensburger, Gabrieli Apotheke, Eichstätt – Rolf Spielberger, Pelikan Apotheke, Berlin

Am 27. April hat sich in Köln der "Bundesverband deutscher VersandapothekerInnen" (BVDVA) gegründet als ein "Zusammenschluss innovativer Apotheker und Apothekerinnen, die den pharmazeutischen Arzneimittelversandhandel an den Endverbraucher in Deutschland im Sinne der ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung organisieren werden". Gründungsmitglieder sind - wie der Internetseite des Verbands (www.bvdva.de) zu entnehmen ist, niedergelassene Apotheker quer durch die Republik. 

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