DAZ aktuell

Information: SPES und PC-SPES: erneute Warnung

(bra). Professor Erhard Röder hat sich kürzlich (DAZ 2002, Nr. 13, S. 77ff) in einem Artikel über die "Phytotherapie des Prostatakarzinoms" mit PC-SPES, einem Präparat auf der Grundlage der chinesischen Medizin, beschäftigt. Der Artikel erreichte uns, bevor bekannt wurde, dass die für Kalifornien zuständige Gesundheitsbehörde von PC-SPES gewarnt hat, weil in dem ausschließlich pflanzlich deklarierten Produkt Warfarin bzw. Alprazolam gefunden worden war.

Der Artikel von Professor Röder bezog sich selbstverständlich auf ein korrektes Produkt, bei dem die Deklaration mit der wirklichen Zusammensetzung übereinstimmt. Solange daran erhebliche Zweifel bestehen, ist von einer Abgabe – die ohnehin nur auf ärztliche Verordnung erfolgen darf (DAZ 2002, Nr. 7, S.14) – dringend abzuraten. Aus deutscher Sicht ist das Produkt als Arzneimittel einzustufen, auch wenn es in den USA als Nahrungsergänzungsmittel im Markt war. Beim Import solcher Nahrungsergänzungsmittel trifft Ärzte und Apotheker ein erhöhtes Haftungsrisiko.

Wie die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker in einer Information zu PC-SPES hervorhob, wurden bei Präparaten, die auf der traditionellen chinesischen Medizin beruhen sollen, immer wieder nicht deklarierte, stark wirksame synthetische Arzneistoffe gefunden.

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