DAZ aktuell

Versandhandel: Bayerische Apotheker protestieren gegen BKK Bayern

MÜNCHEN (bav/diz). Der Landesverband der Betriebskrankenkassen in Bayern hat mit dem niederländischen Arzneimittel-Versandanbieter DocMorris einen Vertrag zur Arzneimittellieferung abgeschlossen und verstößt damit gegen das gesetzlich fixierte Versandhandelsverbot (die DAZ berichtete). Die Bayerischen Apotheker wenden sich nun mit einer Resolution gegen diesen Vertragsabschluss. Wie der Bayerische Apothekerverband mitteilte, haben aus über der Hälfte der bayerischen Apotheken mit mehr als 10 000 Apothekenleitern und Apothekenmitarbeitern mit ihrer Unterschrift ihren Protest dokumentiert. Resolution und Unterschriften überreicht der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbands, Gerhard Reichert, am 8. April im Bayerischen Landtag am Randes des Plenums an Frau Christa Stewens, Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.

Der Text der Resolution:

"Der Landesverband der Betriebskrankenkassen in Bayern hat laut Pressemitteilung vom 19. 3. 2002 mit der niederländischen Versandapotheke DocMorris einen Arzneimittelliefervertrag abgeschlossen. Damit soll Versicherten von bayerischen Betriebskrankenkassen der Bezug von Arzneimitteln im Wege des Versandhandels ermöglicht werden.

Die bayerischen Apothekerinnen und Apotheker sehen hierin eine beispiellose Provokation. Versandhandel ist in Deutschland aus Gründen der Arzneimittelsicherheit per Gesetz verboten. Der BKK Landesverband Bayern praktiziert nicht nur offenen Rechtsbruch, sondern er setzt wissentlich die flächendeckende, zeit- und ortsnahe Arzneimittelversorgung rund um die Uhr durch die bayerischen Apotheken aufs Spiel. Damit nimmt er eine Verschlechterung der Arzneimittelversorgung in Kauf.

Die bayerischen Apothekerinnen und Apotheker verurteilen das Vorgehen der Betriebskrankenkassen in Bayern auf das Schärfste. Sie fordern die bayerische Staatsregierung mit allem Nachdruck auf, unverzüglich die gesetzeswidrigen Aktivitäten des BKK Landesverbandes rechtsaufsichtlich zu unterbinden. Sie erwarten von der bayerischen Staatsregierung ein rasches und entschiedenes Vorgehen."

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