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Uni Hamburg: Neue Mikroskope für Pharmazeutische Biologie

Die Hamburger Pharmaziestudierenden können mit 24 neuen Mikroskopen ins Sommersemester 2002 starten. Dafür sorgte Frau Prof. Dr. Elisabeth Stahl-Biskup vom Hamburger Institut für Pharmazie mit einem Spendenaufruf. Ihr liegt die Ausbildung der Studierenden am Mikroskop besonders am Herzen.

Qualitätskontrolle von Drogen ist ohne Mikroskop nicht denkbar. In der neuen Approbationsordnung sind die mikroskopischen Praktika nur um wenige Stunden gekürzt und inhaltlich erneuert worden; ihnen kommt nach wie vor ein angemessener Raum in der Pharmazeutenausbildung zu.

Neuausstattung nach 30 Jahren

Die mikroskopische Ausbildung in Hamburg vollzog sich an inzwischen 30 Jahre alten Mikroskopen, von denen jedes viele Generationen von Studierenden erlebt hatte und über 8000 Stunden im Einsatz war. Ersatzteile wie Lampen und Objektive waren nun nach 30 Jahren nicht mehr zu erhalten. Aus Etatmitteln war eine Neuanschaffung nicht zu finanzieren, und Sondermittel konnte der Fachbereich Chemie dafür nicht bereitstellen.

So startete Stahl-Biskup einen Spendenaufruf bei allen Herstellerfirmen für Phytopharmaka in Deutschland sowie bei der Hamburger Apothekerschaft und warb um finanzielle Unterstützung zur Neubeschaffung von Mikroskopen. Sie argumentierte, dass nur exzellente Arbeitsbedingungen in der Ausbildung das Interesse des Nachwuchses an der Qualitätskontrolle von Drogen stärken können, und hatte Erfolg:

Bis zum Jahresende waren 30 000 DM gespendet worden, und die Abteilung legte aus eigenen Mitteln noch 5000 DM dazu. So konnten schließlich 24 Mikroskope neu beschafft werden, die in den letzten Tagen des Wintersemesters ausgeliefert wurden. Die ersten guten Erfahrungen wurden damit schon gesammelt.

Noch eine andere Idee motivierte Stahl-Biskup zu diesem Spendenaufruf. Dr. Alvaro Viljoen, Kollege am Institut für Pharmazie der University of the Witwatersrand in Johannesburg (Südafrika), hatte ihr auf einer Tagung berichtet, dass in der dortigen Pharmakognosie der Unterricht ohne Mikroskope abläuft, weil kein Geld dafür vorhanden ist.

So stellte das Hamburger Team aus den ausgemusterten Mikroskopen noch 12 recht gut funktionierende Mikroskope zusammen und verschiffte sie im Februar mit der "Helderberg" nach Südafrika. "Die Mikroskope sind gut angekommen, ein glücklicher Tag in meinem Leben", bestätigte Dr. Viljoen per E-Mail Mitte März. So können sowohl die Hamburger als auch die Johannesburger Pharmaziestudierenden mit (neuen) Mikroskopen ins Sommersemester starten.

Weitere Spenden erbeten

In Hamburg ist nach wie vor ein Dutzend alter Mikroskope weiter im Einsatz. Auch sie müssen ausgetauscht werden. Deshalb hofft die Hamburger Pharmazeutische Biologie weiter auf Hilfe und um Überweisungen auf das Konto der Allgemeinen Wissenschaftsförderung/Universität Hamburg, Konto Nr. 080262930, Deutsche Bank Hamburg (BLZ 200 700 00), Stichwort: Nr. 25991/Stahl-Biskup/Mikroskope.

Eine Spendenbescheinigung wird den Spendern von der Verwaltung der Universität umgehend zugesandt.

Andreas Herde

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