Berichte

Pharmazieräte für Fortbildungszertifikat in allen Bundesländern

Die letzte Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Pharmazieräte und Amtsapotheker in Deutschland (AGP) fand Ende Oktober 2001 in Bad Dürkheim statt. Rund 80 Mitglieder der AGP beschäftigten sich vor allem mit Fortbildung und den dazugehörigen Quellen für die Apotheker und mit dem neuen Gefahrstoffrecht, das durch europäische Regelungen neue Akzente erhalten hat. Oberstes Ziel bei diesen Themen war die Erörterung der Umsetzung in den Apotheken, d. h. das vernünftige Augenmaß für den Pharmazierat/Amtsapotheker bei der Besichtigung der Apotheken.

Nach der Begrüßung durch den Leitenden Ministerialrat Prof. Dr. Werner Fresenius und Kammerpräsident Dr. Hartmut Schmall, beide aus dem Gastgeberland Rheinland-Pfalz, referierten Dr. Anette Schenk über "Information und Beratung in der Apotheke", Dr. Ute Stapel über "Das Europäische Gefahrstoff-Recht und die Umsetzung in der Apotheke", Dr. Hartmut Morck über "Bewertung von neuen Arzneistoffen und Quellen zur Beurteilung".

Die Qualitätssicherung in der Fortbildung erläuterten Christian Jonczyk und Ulrich Krötsch an den Fortbildungszertifikatsmodellen in Niedersachsen, Bayern und Hessen.

Eine Abrundung erfuhr die Tagung durch das Referat des ABDA-Geschäftsführers Lutz Tisch über die berufspolitische Entwicklung. Zum Abschluss der Tagung referierte Prof. Dr. Theo Dingermann zum Thema "Stammzellen – Ewiges Leben?"

Empfehlungen für die Überwachung der Apotheken

Die AGP als Sachverständigen-Gremium hat sich immer das Ziel gesetzt, zitierfähige Beschlüsse zu erarbeiten, um den Mitgliedern bei der Überwachung in den Apotheken Richtlinien an die Hand zu geben. Letztes Jahr wurden bei jeweils überwiegender Mehrheit folgende Empfehlungen beschlossen: 1. Als Beratungsmedium wird in allen Apotheken eine große ABDA-Datenbank oder eine vergleichbare Alternative vorausgesetzt.

2. Die Einführung eines Fortbildungszertifikats entsprechend den Richtlinien der BAK wird allen Kammern dringend empfohlen als Ausdruck der Fortbildungswilligkeit des freien Heilberufs Apotheker. Ein Zwang zum Erwerb eines Zertifikats soll unterbleiben, jedoch soll es für jeden Apotheker dringend empfohlen werden.

3. Die Einführung eines entsprechenden Fortbildungszertifikats für das übrige pharmazeutische Personal (z. B. Pharmazieingenieure, PTA, Apothekerassistenten) wird allen Kammern dringend empfohlen eingedenk der Tatsache, dass die Patienten in der Apotheke nicht ausschließlich von Apothekern, sondern in vielen Fällen von jenen Berufsgruppen beraten werden.

4. Eine moderate Anhebung des BGW-Honorars für die Pharmazieräte wird empfohlen (was mittlerweile eingetreten ist).

Posthume Ehrung von Wolfgang Butz

Im Rahmen der Tagung wurde nochmals des im September 2001 verstorbenen 2. Vorsitzenden Dr. Wolfgang Butz gedacht und seine Verdienste um die AGP in höchstem Maße gewürdigt. Trotz schwerster Krankheit hat er zusammen mit seiner Frau Lieselotte Butz die Dürkheimer Tagung bis in die letzten Einzelheiten vorbereitet. Leider konnte er an der Tagung selbst nicht mehr teilnehmen. In Anerkennung seiner Verdienste wurde ihm posthum und gemeinsam mit seiner Frau die "Cosmas und Damian-Medaille" der deutschen Pharmazieräte verliehen.

Silvia Demelius neu im Vorstand

Als Nachfolger im Amt des zweiten Vorsitzenden wurde mit großer Mehrheit Amtsapothekerin Silvia Demelius gewählt. Die nächste Tagung der Arbeitsgemeinschaft findet vom 20. bis 23. Oktober 2002 in Lindau am Bodensee statt. Frau Demelius und ihr Ehemann haben die Tagung bereits umfassend und gründlich vorbereitet; als Thema werden wir die Visitation in der Apotheke, die Umsetzung der ApBetrO und eine diesbezügliche Vereinheitlichung und Qualitätssicherung bearbeiten. Zusätzlich werden wir uns mit der Problematik der Rauschgift-Substitution und der Umsetzung in Apotheken beschäftigen.

P.S.:

Der Verfasser bittet Freiwillige, sich künftig für eine rechtzeitige Abfassung des Tagungsberichtes zu melden.

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