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Nordrhein/Ärzte: Gegen Hysterie um aut idem

BONN (im). Zu einem vernünftigen Umgang mit der Aut-idem-Regelung hat der Chef der bundesweit zweitgrößten Kassenärztlichen Vereinigung (KV) seine Kollegen aufgerufen. Die Hysterie, die von einigen um die modifizierte Maßnahme veranstaltet worden sei, sei fehl am Platz, schrieb Dr. Leonhard Hansen, der Vorsitzende der KV Nordrhein, im Märzheft seiner Organisation.

"Wenn wir aut idem vernünftig anwenden, dann droht keineswegs die kollektive Compliance-Verweigerung", so Hansen, der auch im Vorstand der Bundes-KV (KBV) für Arzneifragen zuständig ist. Bei akuten Erkrankungen sollten die Ärzte die Auswahl durch Apothekerinnen und Apotheker zulassen oder selbst ein preisgünstiges Mittel verordnen. Im zuletzt genannten Fall dürfen Pharmazeuten nicht substituieren.

Wenn ein bestimmtes Präparat angezeigt sei, sollten die Mediziner das Aut-idem-Kästchen durchstreichen, da der Präparateersatz dann ausgeschlossen sei, so der KV-Chef an die Adresse seiner Kollegen. Hansen wies zugleich auf die noch fehlenden Details zu aut idem hin. So müssten die Substitutionsgruppen ebenso wie das "untere Preisdrittel" noch festgelegt werden.

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